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Apothekensterben in Waldhessen: Alarmierende Zahlen und Sorgen!

Die Apothekensituation in Hessen wird immer kritischer. Die neuesten Erkenntnisse zeigen, dass die Apothekendichte in den hessischen Kommunen stark gesunken ist. Dabei sticht der Landkreis Hersfeld-Rotenburg als der am stärksten betroffene Bereich hervor: Hier gab es im vergangenen Jahr 18 Prozent weniger Apotheken im Vergleich zu 2018. Im Zeitraum von 2013 bis 2023 ist die Anzahl der Apotheken in dieser Region von 36 auf nur noch 24 gesunken.

Das Phänomen des Apothekensterbens hat sich über die letzten zehn Jahre massiv ausgeprägt. Apotheker in der Region führen die verringerten Zahlen auf ein defizitäres Vergütungssystem zurück, das es vielen Apotheken nicht erlaubt, kostendeckend zu arbeiten. Ursula Funke, Präsidentin der hessischen Apothekenkammer, äußert sich besorgt: „Die Entwicklung ist alarmierend. Die Apotheken vor Ort benötigen eine sofortige wirtschaftliche Stärkung. Andernfalls drohen weitere Schließungen und damit die Verschlechterung der wohnortnahen Versorgung.“

Ein Blick ins Innere der Probleme

Ein konkretes Beispiel für die Herausforderungen, vor denen die Apothekendichte im Landkreis steht, ist die Rathaus-Apotheke in Bebra. Ihr Besitzer, Björn Mikus, der das Familienunternehmen vor über zehn Jahren übernahm, hat nun entschieden, die Apotheke aufzulösen. „Es geht nicht mehr“, erklärt Mikus. Er arbeitet 70 bis 80 Stunden pro Woche, verdiene aber weniger als sein eigener Angestellter. In den letzten neun Monaten unterstützte ihn seine Frau, sonst hätte er die Apotheke schon viel früher schließen müssen.

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Das Vergütungssystem der Apotheker wird als eine der Hauptursachen für diese Entwicklung identifiziert. Apotheker erhalten nur drei Prozent des Apothekeneinkaufspreises pro verkaufter Packung eines verschreibungspflichtigen Medikaments. Damit sind die vergüteten Beträge im Vergleich zu den ständig steigenden Lebenshaltungskosten und Löhnen nicht mehr tragbar. „Das System wurde seit 2003 nicht mehr angepasst“, kritisiert Daniel Hildwein, Apotheker im Landkreis. Die Fixkosten für Strom und Mitarbeiter sind gestiegen, während auf der anderen Seite die Einnahmen stagnieren.

Reaktionen und Lösungsansätze

Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV) hat in einer Pressemitteilung flexiblere Apothekenstrukturen vorgeschlagen, um der kritischen Unterversorgung, insbesondere in ländlichen Bereichen, entgegenzuwirken. Der Onlineversand wird als ergänzende Vertriebsform betrachtet, um die Versorgung für mobilitätseingeschränkte Personen zu erleichtern.

Die Situation in Hessen beleuchtet die Herausforderungen, mit denen die Apothekerschaft im gesamten Land konfrontiert ist. Andere Regionen wie Marburg-Biedenkopf und der Werra-Meißner-Kreis verzeichnen zwar eine höhere Apothekendichte, doch auch dort gibt es Sorgen über die Trends in der Gesundheitsversorgung.

Die Verknappung an Apotheken in Hessen zeigt sich dramatisch und wirft Fragen auf, wie die zukünftige Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten und gesundheitlichen Dienstleistungen gesichert werden kann. Momentan bleibt abzuwarten, welche konkreten politischen Maßnahmen ergriffen werden, um diesen bedrohlichen Trend umzukehren und die Apotheken in der Region zu stärken. Eine umfassendere Analyse der aktuellen Entwicklungen bietet der Artikel auf www.hna.de.


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