Die Apothekenlandschaft in Deutschland erlebt eine deutliche Wende. Laut einer umfassenden Auswertung von Daten der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat die Zahl der Apotheken in den letzten fünf Jahren erheblich abgenommen. Dies zeigt eine Analyse, die von IPPEN.MEDIA durchgeführt wurde und die besorgniserregende Entwicklung aufzeigt. Besonders in Hessen ist die Apothekendichte in vielen Regionen gesunken, was weitreichende Folgen für die Bevölkerung haben könnte.
Im Jahr 2023 lag die Apothekendichte in Hessen insgesamt bei 21,3 Apotheken auf 100.000 Einwohner – ein Wert, der geringfügig über dem bundesweiten Durchschnitt von 20,8 liegt. Doch der Schock kommt beim Blick auf die Entwicklung des Apothekenbestandes: In Hessen gibt es aktuell 10 Prozent weniger Apotheken als noch im Jahr 2018. Das bedeutet, dass jede zehnte Apotheke in diesem Zeitraum schließen musste. Auch wenn Hessen nicht die extremsten Verluste im Vergleich zu anderen Bundesländern verzeichnet, ist die negative Tendenz klar ersichtlich.
Regionale Unterschiede in der Apothekendichte
Ein Blick auf die einzelnen Landkreise zeigt, dass Regionen wie der Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit einem Rückgang von über 18 Prozent besonders betroffen sind. Direkt danach folgt der Main-Kinzig-Kreis sowie die Stadt Offenbach, wo ebenfalls stark negative Entwicklungen zu verzeichnen sind. Eine Tabelle, die die Veränderungen in den Landkreisen auflistet, zeigt deutlich, dass es in keiner Landeskreis eine positive Evolution gegeben hat. Im Gegenteil, die Stadt Offenbach hat die niedrigste Apothekenzahl pro 100.000 Einwohner in ganz Hessen mit nur 15,7 Apotheken.
Kreisfreie Stadt oder Landkreis | Relative Veränderung 2018 zu 2023 |
---|---|
Lkr. Hersfeld-Rotenburg | -18,1 Prozent |
Main-Kinzig-Kreis | -17,4 Prozent |
Stadt Offenbach | -16,9 Prozent |
Stadt Darmstadt | -5 Prozent |
Lkr. Offenbach | -4,2 Prozent |
Lkr. Limburg-Weilburg | -3,78 Prozent |
Vergleicht man die Daten mit anderen Gebieten in Deutschland, so zeigt sich, dass viele Landkreise, wie der Landkreis Bayreuth in Bayern, noch erheblichere Rückgänge verzeichnen. Dort schloss jede dritte Apotheke in den letzten fünf Jahren. In Hessen jedoch, trotz der Probleme, ist die Apothekendichte in anderen Landkreisen etwas besser, wie der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit 25,6 Apotheken pro 100.000 Einwohner exemplarisch zeigt.
Langfristige Auswirkungen des Rückgangs der Apotheken
Der kontinuierliche Rückgang der Apothekendichte hat nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Medikamenten. Eine sinkende Anzahl an Apotheken kann auch zu einem Mangel an Beratungsangeboten führen, die für viele Patienten von großer Bedeutung sind. Der Verlust von Apotheken in Städten und Regionen vergrößert die Schwierigkeiten für Personen, die auf eine kontinuierliche medizinische Versorgung angewiesen sind. Die Zahlen für 2023 verdeutlichen, dass Hessen nur in wenigen Kreisen eine positive Entwicklung von Apotheken aufweisen kann. Die Rückgänge betreffen Regionen, die schon vorher mit einer unterdurchschnittlichen Dichte an Apotheken zu kämpfen hatten.
Die aktuelle Situation ist alarmierend und könnte langfristig Konsequenzen für die Gesundheitsversorgung in Hessen und darüber hinaus haben. Der Verlust von Apotheken ist nicht nur ein statistisches Phänomen, sondern spiegelt sich in der alltäglichen Erfahrung der Menschen wider. Die Herausforderungen, die sich aus dieser Entwicklung ergeben, werden von verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen diskutiert, und es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen zur Stabilisierung und Verbesserung der Situation ergriffen werden.
Für detailliertere Informationen über das Apothekensterben in Hessen und die damit verbundenen Entwicklungen lohnt sich ein Blick in die Auswertung auf www.fr.de.