In Deutschland war die Kult-Diskothek „Apfelbaum“ in Aalen einst Teil eines weit verzweigten Netzwerks, das 43 Standorte umfasste. Heute steht nur noch dieser eine Apfelbaum, der am 6. Dezember sein 30-jähriges Bestehen feiert. Mario Rampp, der Betreiber, bekannt als Balu, hat die Discothek seit ihrer Gründung geleitet und plant bereits, wie es nach dem Jubiläum weitergehen soll. Doch die Zukunft dieser ikonischen Location ist ungewiss, da die Stadt plant, auf dem Gelände Wohnräume zu entwickeln.
Der „Apfelbaum“ hat sich seit seiner Eröffnung am 6. Dezember 1994 an einem neuen Standort entwickelt, nachdem das vorherige Tanzcafé Metro geschlossen wurde. Rampp, der schon früh in der Erlebnisgastronomie aktiv war, wollte seiner Idee von einer eigenen Diskothek gerecht werden. Sein Konzept vereint deutsche Musik, Hits aus den 80er und 90er Jahren und aktuelle Chartbreaker mit einem persönlichen Empfang der Gäste, der bis heute den „Klopfer“ beinhaltet.
Der langsame Niedergang der Discotheken
Die Corona-Pandemie hat massive Folgen für die Nachtkultur in Deutschland gehabt. Viele Clubs mussten schließen, und der „Apfelbaum“ war da keine Ausnahme. Rampp musste das Personal reduzieren, und die Öffnungszeiten beschränkten sich nun auf die Wochenenden. Die Betriebskosten sind gestiegen, und die Bürokratie erschwert vielen Betreibern das Überleben. Während im Jahr 2000 noch rund 2500 Nachtlokale existierten, sind heute nur noch 700 übrig geblieben.
Das Konzept von Rampp hat jedoch vielen Gästen Freude bereitet und eine treue Anhängerschaft gewonnen. Er kann stolz auf zahlreiche erfolgreiche Veranstaltungen zurückblicken, darunter die erste große Halloween-Party in der Region und Auftritte von bekannten Künstlern wie Wolfgang Petry und Helene Fischer.
Sommerabende im Apfelbaum
Besonders beliebt ist die Pizzeria, die zum „Apfelbaum“ gehört. Giovanni D’Onofrio, im Volksmund als Nino bekannt, sorgt dafür, dass die Gäste bis spät in die Nacht kulinarisch verwöhnt werden. In den frühen Morgenstunden steht er noch am Backofen. Die Pizza ist ein Hit, sodass an einigen Abenden sogar ein Türsteher vor der Pizzeria steht, um sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft.
Die intime und familiäre Atmosphäre im „Apfelbaum“ hat viele Paare zusammengebracht, einige haben sogar in der Diskothek geheiratet. Rampp erinnert sich an zahlreiche Heiratsanträge, die auf der Tanzfläche gemacht wurden. Diese besonderen Momente haben eine emotionale Verbindung zu diesem Ort geschaffen, die über die Jahre gewachsen ist.
Ungewisse Zukunft für den ikonischen Ort
Trotz der Ungewissheit über die Zukunft des „Apfelbaums“ bleibt Rampp optimistisch. Die Gespräche über die mögliche Entwicklung des Areals mit der Stadt Aalen laufen, doch wie die Verantwortlichen im Presseamt berichten, stehen die Pläne noch unter einem offenen Stern. Der Erfolg und die Beliebtheit des „Apfelbaums“ bei Menschen von 18 bis 80 Jahren sind unbestritten, und Rampp sieht das Potenzial, dass diese Erfolgsgeschichte noch lange fortgeführt werden kann.
Die Location ist nicht nur ein Nachtclub, sondern auch ein Ort sozialer Aktivitäten, der durch verschiedenste Veranstaltungen, darunter auch Messen, die lokale Gemeinschaft unterstützt, indem er Plätze für Menschen mit Beeinträchtigungen bereitstellt. Diese verschiedenen Aspekte machen den „Apfelbaum“ zu einem einzigartigen Teil des Nachtlebens in Deutschland. Laut www.schwaebische.de bleibt aber abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird.