Deutschland

Alzheimer-Medikament Leqembi: Hohe Erwartungen und gemischte Hoffnungen

Düsseldorf (ots)

Ein bahnbrechender Schritt für die Behandlung von Alzheimer – das Medikament Leqembi, das den Wirkstoff Lecanemab enthält, hat die Zulassung des Ausschusses für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) erhalten. Doch hier kommt der Wermutstropfen: Die Zulassung ist stark eingeschränkt. Nur Patienten mit einer oder keiner Kopie des ApoE4-Gens dürfen hoffen, von diesem Medikament zu profitieren. Ein strenges Zugangsprogramm wird eingerichtet, um sicherzustellen, dass nur die empfohlenen Patienten behandelt werden.

Dr. Anne Pfitzer-Bilsing, Leiterin der Alzheimer Forschung Initiative, äußert sich optimistisch: „Das ist eine wegweisende Entscheidung. Damit werden die Weichen für die Diagnostik und Behandlung der Alzheimer-Krankheit voraussichtlich grundlegend neu gestellt.“ Leqembi könnte den Krankheitsverlauf verlangsamen und bringt eine neue Hoffnung in der ansonsten schwer zu behandelnden Alzheimer-Erkrankung. Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Behandlung nur für eine kleine Gruppe von Erkrankten in einem sehr frühen Stadium verfügbar sein wird, und Patienten mit einem doppelten ApoE4-Gen sind ausgeschlossen, da sie ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen haben.

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Risiko und Wirkung

Die möglichen Nebenwirkungen sind nicht ohne: Hirnblutungen und Hirnschwellungen gehören zu den potenziellen Gefahren, weshalb die Behandlung engmaschig überwacht werden muss. Auch Patienten, die Blutverdünner nehmen, sind gefährdet. Die Anwendung erfolgt alle zwei Wochen intravenös und erfordert von den Patienten Mobilität und Belastbarkeit. Trotz dieser Herausforderungen können Alzheimer-Patienten bald gemeinsam mit ihren Ärzten entscheiden, ob sie die neue Therapieoption in Anspruch nehmen wollen.

Eine weitere spannende Frage steht im Raum: Wie profitieren Frauen von Leqembi? Erste Studien zeigen alarmierende Unterschiede in der Wirksamkeit – während Männer eine Verlangsamung des Fortschreitens um 43 Prozent erfahren, liegt der Wert bei Frauen nur bei 12 Prozent. Das lässt die Frage offen, welche Faktoren hinter diesem Unterschied stecken und wie die Behandlung weiter verbessert werden kann.

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Quelle/Referenz
presseportal.de

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