Im Kreis Altenkirchen gibt es zurzeit große Diskussionen über die medizinische Versorgung der Bevölkerung. An einem Standort in Müschenbach soll in den kommenden Jahren ein neues Krankenhaus, das Westerwald-Klinikum, errichtet werden. Allerdings sind die Meinungen über die Notwendigkeit und die Machbarkeit dieses Projekts gespalten. Während die einen Hoffnung auf eine bessere Versorgung hegen, sind Skeptiker der Meinung, dass es noch viele Jahre dauern wird, bis das Klinikprojekt Wirklichkeit wird.
Viele Bürger sind besorgt, denn die medizinische Versorgung hat sich in der Region zunehmend verschlechtert. Das lokale Krankenhaus hat im Zuge der Insolvenz des DRK erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Etablierte Strukturen sind weggebrochen, und viele Menschen sind der Ansicht, dass das bestehende Angebot nicht ausreicht. Derzeit bleibt das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) die Hauptanlaufstelle für die Gesundheitsversorgung, was jedoch für viele nicht genug ist.
Die wachsende Besorgnis um die Gesundheit
Die wachsenden Sorgen um die Gesundheitsversorgung wurden kürzlich in einer Sitzung des Kreistags thematisiert. Gesundheitsminister Clemens Hoch war zu Gast, und die anwesenden Vertreter waren sich einig, dass die Situation unzureichend ist. Der zuvor angesprochene Kreistagsvertreter, Andreas Hundhausen von der SPD-Fraktion, kritisierte den aktuellen Zustand und stellte einen Plan vor, wie das MVZ in Altenkirchen aufgewertet werden könnte.
Die Idee besteht darin, das MVZ in eine Art „Raiffeisen-Klinik“ umzuwandeln. Diese Einrichtung wäre kein vollwertiges Krankenhaus, könnte jedoch als erste Anlaufstelle für kleinere medizinische Notfälle dienen. Laut Sabine Bätzing-Lichtenthäler, einem Mitglied des Kreistags, ist es wichtig, einen Ort zu schaffen, an dem Menschen schnell und unkompliziert medizinische Hilfe erhalten können, ohne gleich einen Rettungswagen rufen zu müssen. Dies könnte insbesondere für Verletzungen wie Schnittwunden oder ähnliche Notfälle von Bedeutung sein.
Medizinische Hilfe rund um die Uhr
Ein zentrales Anliegen der SPD-Fraktion ist, dass die neue Klinik auch außerhalb der regulären Praxiszeiten geöffnet ist. Die Bürger von Altenkirchen wollen nicht nur zu den üblichen Zeiten von 8 bis 17 Uhr medizinisch versorgt werden, sondern auch am Abend und an Wochenenden Hilfe erhalten. Die SPD fordert eine Erweiterung der Öffnungszeiten, vielleicht sogar bis 22 Uhr, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.
Die Idee, weitere Fachärzte in die Region zu holen, könnte ebenfalls von großer Bedeutung sein. Es wird argumentiert, dass die medizinische Versorgung in mehreren Fachbereichen, wie beispielsweise in der Dermatologie oder Neurologie, aktuell nicht ausreichend ist. Dennoch besteht die Herausforderung, ausreichend Fachkräfte zu finden, wie auch Andreas Hundhausen einräumt.
Trotz der Risiken und der potenziellen Hürden zeigt sich die SPD optimistisch. Sie möchte den Vorschlag, das MVZ zu einer „Raiffeisen-Klinik“ aufzuwerten, bei der nächsten Kreistagssitzung zur Diskussion stellen. Man ist sich einig, dass die Zusammenarbeit von Stadt, Verbandsgemeinde und Kreis eine nötige Grundlage für die Umsetzung dieses Plans sein könnte. Der konkrete Finanzbedarf ist noch nicht abschätzbar, aber der erste Schritt in Richtung einer verbesserten medizinischen Versorgung in der Region könnte bald anstehen.
Für die Menschen im Kreis Altenkirchen bleibt der Alltag somit spannend: Wird das Projekt in Müschenbach tatsächlich umgesetzt und wird es die medizinische Versorgung der Region nachhaltig verbessern? Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, wie es um die Gesundheitsversorgung im AK-Land steht und ob die vorgesehenen Maßnahmen greifen können.
Weitere Details zu dieser Thematik sind in einem ausführlichen Bericht von www.siegener-zeitung.de nachzulesen.