In Jena schlagen Experten Alarm! Alpakas, die Lieblinge der Wanderfreunde und Therapietier-Aficionados, könnten ein potenzielles Infektionsrisiko darstellen. Christian Menge vom Friedrich-Loeffler-Institut warnt, dass mit dem wachsenden Interesse an Alpaka-Wanderungen vor allem Menschen in Kontakt mit diesen exotischen Tieren kommen, die zuvor kaum Tierkontakt hatten. „Es gibt eine Vielzahl von Keimen in Alpakas, von Durchfallerregern bis zu Tuberkulose, die auf den Menschen übertragbar sein könnten“, erklärt Menge eindringlich und lässt damit aufhorchen.
Die Besorgnis bezieht sich nicht nur auf die Besucher, sondern auch auf die besonderen Gruppen, die Alpakas als Therapietiere nutzen. „Vor allem Kinder und ältere Menschen sind anfälliger für Infektionen“, fügt Menge hinzu. Die Situation wird noch komplizierter dadurch, dass Alpakas und Lamas häufig gemeinsam mit anderen Tieren gehalten werden, was die Gefahr einer Übertragung von Keimen erhöht.
Große Alpaka-Population und Forschungsbedarf
Mit geschätzten 35.000 bis 40.000 Lamas und Alpakas in Deutschland ist die Zahl der Tiere beträchtlich. Henrik Wagner von der Justus-Liebig-Universität Gießen leitet ein bedeutsames Forschungsprojekt zur Untersuchung von Krankheitserregern in diesen Neuweltkameliden. „Es gab bislang keine umfassenden Daten zu dem Thema“, erklärt Wagner. Die Experten forschen nun daran, um alle Informationen über die Gesundheit dieser Tiere zu sammeln und frühzeitig zu reagieren.
„Es ist wichtig, dass wir die Ruhe bewahren“, fordert Wagner und betont, dass regelmäßige Kontrollen durch Tierärzte sicherstellen sollten, dass die Tiere gesund bleiben. Dazu kommt der Appell von Menge: „Hygieneregeln sind das A und O! Nähe zu den Tieren vermeiden, sie nicht küssen und immer die Hände waschen, um sich zu schützen.“ Die alarmierenden Fakten sollten jeden begeisterten Alpaka-Fan zum Nachdenken anregen!