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Alkohol und Medikamente: Suchtprobleme im Alter im Vogelsberg aufdecken!

Im Vogelsbergkreis steigt die Zahl älterer Menschen, die heimlich an Alkohol und Medikamenten süchtig sind – ein alarmierendes Problem, das oft als Tabuthema behandelt wird und dringend mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung benötigt!

Die Suchtproblematik unter älteren Menschen steigt, vor allem in ländlichen Regionen wie dem Vogelsbergkreis. Hier zeigt sich, dass viele Senioren nicht nur mit Alkohol, sondern auch mit Medikamenten abhängig sind. Diese alarmierenden Zahlen werfen ein Licht auf eine oft unbeachtete Realität in der Gesellschaft. Laut Berichten aus dem Beratungszentrum Vogelsberg wurden im Jahr 2022 über 1,5 Millionen Menschen deutschlandweit aufgrund von Alkoholsucht behandelt, wobei ein erheblicher Teil dieser Betroffenen älteren Alters ist.

Christine Müller-Wolff, eine erfahrene Diplom-Sozialpädagogin im Vogelsbergkreis, bestätigt diese Entwicklung und betont, dass die Sucht im Alter häufig als Tabuthema betrachtet wird. Der gesellschaftliche Druck führt dazu, dass viele ältere Menschen ihre Probleme nicht offen ansprechen. Stattdessen wird die Abhängigkeit als Mangel an Willensstärke wahrgenommen, was dem grundlegenden Verständnis von Sucht als Krankheit entgegensteht. Müller-Wolff erklärt, dass viele Senioren glauben, sie selber könnten ihre Sucht überwinden und halten die Berührung mit professioneller Hilfe für unnötig.

Die Hintergründe der Sucht im Alter

Alkoholkonsum unter Rentnern ist nicht nur eine Frage des Genusses; er resultiert oft aus dem Umgang mit Einsamkeit, Verlust und Veränderung. Wenn der Arbeitsalltag wegfällt, bleibt häufig ein emotionales Vakuum zurück. Das Gefühl der Einsamkeit kann schnell dazu führen, dass Alkohol als „Tröster“ eingesetzt wird. Müller-Wolff hebt hervor, dass das Trinken von Alkohol in dieser Lebensphase als eine Art Bewältigungsmechanismus wahrgenommen wird, um mit Trauer oder der Abwesenheit von sozialen Kontakten umzugehen.

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Die physiologischen Veränderungen im Alter spielen eine entscheidende Rolle bei der Reaktion des Körpers auf Alkohol. Wie Müller-Wolff erklärt, vertragen ältere Menschen Alkohol oft schlechter als Jüngere, was auf einen veränderten Stoffwechsel und einen verminderten Wasseranteil im Körper zurückzuführen ist. Diese körperlichen Bedingungen führen dazu, dass Alkohol schneller und stärkeren Einfluss hat, was das Risiko einer Abhängigkeit erhöht.

Nicht nur Alkohol ist ein Problem; auch die Abhängigkeit von Medikamenten, insbesondere von Schlaf- und Beruhigungsmitteln, ist ein wachsendes Phänomen. Viele Senioren sind sich der Gefahren, die von verschreibungspflichtigen Medikamenten ausgehen, nicht bewusst. Oft wird der initiale Nutzen von beruhigenden Mitteln, die vom Arzt verschrieben wurden, nicht als potenzielles Suchtmittel wahrgenommen. Müller-Wolff stellt fest, dass viele Menschen erst bei nachlassender Wirksamkeit der Medikamente die Notwendigkeit steigender Dosen erkennen und oft von schwerwiegenden Entzugserscheinungen betroffen sind.

Prävention und Aufklärung sind entscheidend

Die Herausforderung, hier eine Veränderung herbeizuführen, liegt in der mangelnden Sensibilisierung im Umgang mit Suchtverhalten im Alter. Es wird zunehmend wichtig, Aufklärungsarbeit zu leisten, nicht nur in den Beratungsstellen, sondern auch in Altenheimen und bei Veranstaltungen, um das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen. Müller-Wolff betont die Notwendigkeit, mehr Informationen bereitzustellen und Senioren über die Anzeichen von Sucht und die verfügbaren Hilfsangebote aufzuklären.

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Ein weiteres Problem ist, dass Angehörige oft die ersten sind, die Veränderungen im Verhalten von Senioren bemerken. In diesem Zusammenhang kommt es häufig zu ersten schüchternen Versuchen, Hilfe zu suchen, sei es durch einen Besuch im Beratungszentrum oder durch eine ärztliche Konsultation. Die Zusammenarbeit zwischen Fachleuten, Angehörigen und den Senioren selbst ist entscheidend, um nachhaltige Hilfe und Unterstützung zu leisten.

Das Thema Sucht im Alter, sei es durch Alkohol oder Medikamente, erfordert ein Umdenken in der Gesellschaft, um den betroffenen Menschen die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen. Eine tiefere Analyse und kontinuierliche Aufklärungsarbeiten sind erforderlich, um Senioren und deren Angehörige für die Thematik zu sensibilisieren und den Betroffenen zu helfen, ihre Abhängigkeiten zu überwinden und ein gesundes Leben zu führen. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.oberhessische-zeitung.de.

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