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Alarmstufe Rot: Über 10.000 Arten in Deutschland akut bedroht!

Alarmstufe Rot für die Artenvielfalt in Deutschland: Eine erschreckende Analyse zeigt, dass über 10.000 Arten akut bedroht sind – über 150 Wissenschaftler warnen: Ohne sofortige Maßnahmen könnte die Natur der Bundesrepublik unwiderruflich verloren gehen!

Deutschland steht vor einer alarmierenden Situation hinsichtlich seiner biologischen Vielfalt. Über 10.000 Arten, die hier heimisch sind, sind gefährdet, und das ist nur ein Teil der beunruhigenden Ergebnisse eines umfassenden Berichts, der von mehr als 150 Wissenschaftlern verfasst wurde. Dieser Bericht, der als „Faktencheck Artenvielfalt“ bekannt ist, ist die erste große Bestandsaufnahme zur ökologischen Situation in Deutschland.

Die Forscher haben dafür über 6.000 wissenschaftliche Arbeiten ausgewertet und eine neuartige Datenbank erstellt. Über 15.000 Datenpunkte und Trends wurden analysiert, um ein klareres Bild der aktuellen Lage zu erhalten. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass rund ein Drittel der untersuchten heimischen Flora und Fauna bedroht ist. Dies betrifft insbesondere Agrar- und Offenlandarten sowie verschiedene Insekten und Pflanzen. Christian Wirth, ein Wissenschaftler an der Universität Leipzig, betont die Bedeutung dieser Analyse, da sie nationale Handlungsmöglichkeiten für den Naturschutz ermöglichen soll.

Kritische Lebensräume in Gefahr

Die Untersuchung kam zu ernüchternden Ergebnissen: Nahezu 60 Prozent der 93 Lebensraumtypen sind in einem schlechten Zustand. Besonders betroffen sind ehemals artenreiche Flächen wie Wiesen und Moore. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Zerstörung und Veränderung von Lebensräumen große Folgen für die biologische Vielfalt haben.

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Ein zentrales Problem ist die unzureichende Erfassung der Biodiversität, vor allem in städtischen Gebieten und Böden. Helge Bruelheide von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg weist darauf hin, dass ein einheitliches System zur Erfassung dieser Vielfalt fehlt, was die Analyse und das Verständnis der biozogenen Veränderungen erschwert. Die Verzögerung oder das Versagen der gesetzlichen und politischen Instrumente zur Erhaltung der Biodiversität ist ein weiteres drängendes Problem, das dringend angegangen werden muss.

Als ersten Schritt zur Lösung dieser Krise empfehlen die Wissenschaftler, mehr gezielte Schutzmaßnahmen umzusetzen. In den letzten Jahren gab es positive Entwicklungen, wie die Verbesserung der Wasserqualität in Flüssen. Diese Erfolge zeigen, dass Veränderungen möglich sind. Nina Farwig von der Philipps-Universität Marburg unterstreicht, dass eine Rückkehr zu ökologischen Wirtschaftsweisen nötig ist, um die beeinträchtigte Natur wiederherzustellen und zu schützen. Hierbei könnte auch der Einsatz neuer Technologien hilfreich sein.

Die Beeinträchtigung der biologischen Vielfalt hat auch weitreichende wirtschaftliche Folgen. Blühende Ökosysteme sind für die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und Rohstoffen unentbehrlich und spielen eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz und der Erhaltung der Wasserqualität. Volker Mosbrugger, Sprecher der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt, macht deutlich, dass der Schutz der Biodiversität auch im Interesse des Menschen ist, da wir letztendlich von ihr abhängig sind.

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bericht „Faktencheck Artenvielfalt“ eine wichtige Grundlage für weiteres Handeln liefert. Er ist kostenlos online verfügbar und bietet nicht nur eine Bestandsaufnahme, sondern enthält auch Empfehlungen zur Bekämpfung des Biodiversitätsverlusts und zur Förderung nachhaltiger Wirtschaftsweisen.

  • Weitere Informationen zum Faktencheck unter www.feda.bio/faktencheck
  • „Faktencheck Artenvielfalt. Bestandsaufnahme und Perspektiven für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland. oekom-Verlag, 2024. ISBN: 978-3-98726-095-7; doi: 10.14512/9783987263361
  • „Faktencheck Artenvielfalt. Bestandsaufnahme und Perspektiven für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland“ Zusammenfassung für die gesellschaftliche Entscheidungsfindung. oekom-Verlag, 2024. ISBN: 978-3-98726-096-4; doi: 10.14512/9783987263378

Quelle

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) 2020

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