WIESBADEN – In einer aktuellen Erhebung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zu Anlagen, die im Umgang mit wassergefährdenden Stoffen stehen, zeigt sich ein besorgniserregendes Bild. Im Jahr 2023 wiesen mehr als 28 Prozent der insgesamt 226.617 geprüften Anlagen Mängel auf. Betroffen sind unter anderem Ölheizungen, Biogasanlagen sowie Tankstellen und Lager- und Abfüllanlagen. Es wurden insgesamt 64.504 Anlagen mit Mängeln identifiziert, wobei der Großteil technische Probleme hatte.
Ein entscheidendes Ergebnis der Prüfung ist, dass zwischen 2018 und 2023 der Anteil mangelhafter Anlagen nur geringfügig gesunken ist, von 32,7 % auf 28,5 %. Dies zeigt, dass trotz der regelmäßigen Überprüfungen nach der seit 2017 gültigen Verordnung über prüfpflichtige Anlagen immer noch ein erhebliches Risiko für die Umwelt besteht. Ein Grund zur Besorgnis ist insbesondere der hohe Anteil der Mängel bei Biogasanlagen, die seit 2018 konstant über 50 % liegen. Im Jahr 2023 waren sogar 56,7 % der geprüften Biogasanlagen mangelhaft.
Technische Probleme im Vordergrund
Die Prüfungen zeigten, dass technische Mängel bei etwa 75 % der mangelhaften Anlagen festzustellen waren. Zu den häufigsten Problemen zählen korrodierte Tanks, defekte Betriebs- und Kontrollleuchten sowie Schäden an Auffangwannen. Im Kontrast dazu standen nur 24,5 % der Mängel, die lediglich ordnungsgemäßer Natur waren, wie zum Beispiel fehlende oder falsche Bedienungsanleitungen und Prüfhinweise. Bei mehr als 18.000 Anlagen gab es sowohl technische als auch ordnungsgemäße Mängel.
Der Schutz der Umwelt steht im Vordergrund der regelmäßigen Prüfungen. Betreiber müssen geringfügige Mängel innerhalb von sechs Monaten beheben, während gravierende und gefährliche Mängel unverzüglich angegangen werden müssen. Bei gefährlichen Mängeln wird die jeweilige Anlage sofort stillgelegt, bis die Probleme behoben sind. Diese strengen Vorschriften sollen sicherstellen, dass potenzielle Gefahren für Wasserressourcen und somit für die öffentliche Gesundheit minimal gehalten werden.
Ende der Statistik nach sechs Jahren
Die Erhebung zu den Mängeln an Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen wird im Jahr 2023 zum letzten Mal durchgeführt. Seit der Einführung der Prüfpflichten im Jahr 2018 wurden die Daten systematisch erfasst. Ergebnisse können der Datenbank GENESIS-Online entnommen werden, die eine umfassende Übersicht über die geprüften Anlagen und deren Zustand bietet. Ab Oktober 2024 wird die Datenbank zudem mit einer neuen Benutzeroberfläche aktualisiert, die eine verbesserte Datenerfassung ermöglicht.
Die kontinuierliche Überwachung solcher Anlagen ist von größter Bedeutung, um Umweltschäden zu vermeiden. Im Jahr 2024 wird es jedoch keine weiteren Berichte in diesem Rahmen geben. Aus den bisherigen Ergebnissen lässt sich jedoch ableiten, dass die aktuellen Herausforderungen im Umgang mit wassergefährdenden Stoffen mehr Aufmerksamkeit benötigen. Weitere Informationen zu diesen Themen stehen auf der Website von Destatis zur Verfügung, wo auch die Datenbank GENESIS-Online zugänglich ist.
Für detaillierte Ergebnisse zu den geprüften Anlagen kann die Datenbank GENESIS-Online konsultiert werden. Die aktuellen Herausforderungen und Mängel müssen künftig in den Fokus gerückt werden, um einen nachhaltigen Umgang mit wassergefährdenden Stoffen zu garantieren. Näheres dazu findet sich in der Pressemitteilung von www.presseportal.de.