In Sachsen-Anhalt ist die Blauzungenkrankheit wieder ausgebrochen, nachdem sie jahrelang nicht mehr aufgetreten war. Mehr als 30 Betriebe haben bis Ende August Berichte über Infektionen erstattet. Besonders betroffen sind nicht nur Rinder, sondern auch eine Schafherde im Landkreis Mansfeld-Südharz sowie in mehreren anderen Regionen wie dem Harz, Salzwedel und dem Jerichower Land. Die @Friedrich-Löffler-Institut hat festgestellt, dass die Anzahl der Fälle im Juli deutlich gestiegen ist, was die Situation alarmierend macht.
Die Blauzungenkrankheit, auch Symbol einer ernstzunehmenden Tierseuche, ist eine virusbedingte Infektion, die vor allem Rinder und Schafe befällt. Das Virus, ein sogenanntes Orbivirus, existiert in 24 verschiedenen Serotypen und wird durch stechende Mücken übertragen. Insbesondere die Gnitzen, wie die Culicoides dewulfi, sind als Überträger bekannt. Diese Insekten sind vor allem in feucht-warmen Jahreszeiten aktiv, was erklärt, warum die Blauzungenkrankheit häufig im Sommer auftritt.
Welche Tiere sind betroffen?
Die meistbetroffenen Tiere sind Schafe und Rinder, aber auch Ziegen, Alpakas, Lamas und Wildwiederkäuer können erkranken. Überraschenderweise sind Haustiere wie Katzen und Hunde nicht von dieser Virusinfektion betroffen. Bei Schafen können die Symptome in der Regel schwerwiegender sein als bei Rindern.
Die ersten Anzeichen einer Infektion zeigen sich gewöhnlich sieben bis acht Tage nach dem Stich einer infizierten Mücke. Zu den Symptomen gehören erhöhte Körpertemperatur sowie Anzeichen von Apathie und Unwohlsein. Bei kranken Schafen kann es auch zu erhöhtem Speichelfluss, Schaum vor dem Maul und geröteten Maulschleimhäuten kommen. Manchmal zeigen sich sogar Schwellungen am Kopf und Schmerzen beim Laufen aufgrund von rötlichem Kronsaum an den Klauen.
Rinder zeigen tendenziell mildere Symptomatik, die Entzündungen in verschiedenen Körperbereichen zur Folge haben kann, beispielsweise in der Zitzenhaut und in der Maulhöhle. Das Bestehen von Blasen an den Klauen kann ebenfalls vorkommen, jedoch überleben viele Tiere die Infektion ohne tödlichen Verlauf.
Übertragung und Impfung
Ein wichtiger Punkt ist, dass die Blauzungenkrankheit nicht direkt von Tier zu Tier übertragen wird. Es handelt sich um eine nicht ansteckende Infektionserkrankung, die ausschließlich durch die Mückenstiche verbreitet wird. Dies ist ein entscheidender Faktor, da Tierhalter in Bezug auf die Gesundheit ihrer Herden vorsichtig sein müssen, vor allem bei der Bekämpfung der Mückenpopulation.
Ein wirksamer Schutz gegen die Krankheit bietet die Impfung, die vom Friedrich-Löffler-Institut empfohlen wird. In Deutschland sind derzeit drei Impfstoffe für die Virusvariante BTV-3 zugelassen. Diese Impfstoffe helfen, die Symptome zu reduzieren, garantieren jedoch keinen vollumfänglichen Schutz gegen Infektionen, weshalb die Impfung für Tierhalter freiwillig bleibt.
Abschließend kann gesagt werden, dass die Wiederkehr der Blauzungenkrankheit in Sachsen-Anhalt und die damit verbundenen Risiken für die Tierhaltung eine bedeutende Herausforderung darstellen. Wie in einem Artikel von www.mz.de berichtet, bleibt es abzuwarten, wie die Situation sich entwickeln wird, während die Gemeinden und Tierhalter sich auf den Kampf gegen diese gefährliche Krankheit vorbereiten.