Am Freitagabend kam es bei einer Fahrrad-Demonstration von Fridays for Future in Osnabrück zu einem bedauerlichen Vorfall. Ein Autofahrer ist laut einem der Organisatoren der Demo, Florian, gewalttätig geworden und soll mindestens einen Teilnehmer der Veranstaltung geschlagen haben. Der Vorfall ereignete sich im Anschluss an die Demo, die um 19 Uhr an der Osnabrückhalle begann.
Die Demonstration, bei der zwischen 50 und 80 Radfahrer teilnahmen, machte an einem bestimmten Punkt eine Wende am Ortsausgangsschild in Hellern. Während einige Radfahrer bei grüner Ampel die Kreuzung überquerten, folgten andere, obwohl die Ampel mittlerweile auf Rot umschaltete. Laut den Vorschriften dürfen Radfahrer in einem Trauerverband unter bestimmten Bedingungen auch bei Rot fahren, wenn die vordersten Teilnehmer noch bei Grün fahren konnten.
Provokante Situation
Ein Autofahrer, der mit seinem Golf aus dem Kampweg auf die Lengericher Landstraße abbiegen wollte, stand vor einem Problem: Der Fahrrad-Korso war noch auf der Straße und hinderte ihn daran. In der Folge stieg der Mann aus seinem Auto und wurde laut Zeugenberichten aggressiv. Florian berichtete, dass der Autofahrer ihn dann geschlagen habe, während ein weiterer Teilnehmer der Demo angab, ebenfalls von dem Autofahrer geschubst worden zu sein.
Die Situation führte dazu, dass einige Teilnehmer der Demo den Notruf wählten, was die Polizei dazu brachte, mit mindestens fünf Streifenwagen zum Einsatzort zu fahren. Besonders besorgniserregend war, dass der Autofahrer einem der Zeugen mit der Faust bedrohte und sich allgemein sehr aggressiv verhielt. Berichten zufolge war die Beifahrerin ebenfalls in die Auseinandersetzung verwickelt, konnte jedoch ihren Fahrer von der Gruppe wegführen, während sie auf die Ankunft der Polizei warteten.
Die Polizei nahm mehrere Aussagen von Zeugen auf, konnte jedoch an Ort und Stelle keine weiteren Informationen geben. Der mutmaßlich Angreifer und seine Beifahrerin waren vor Ort angetroffen worden, und Florian gab an, Anzeige erstattet zu haben, obwohl er nur leicht verletzt wurde und am Samstag wahrscheinlich einen „blauen Fleck“ haben wird.
Hintergrund der Demo
Der Anlass der Fridays for Future-Demonstration war die Martinistraße in Osnabrück. Die Aktivisten kritisieren, dass bei der kürzlich erfolgten Sanierung dieser vierspurigen Straße keine Maßnahmen für den Radverkehr getroffen wurden. Es wird betont, dass auch Radfahrer in der Umgebung wohnen und dort einkaufen. Trotz der Möglichkeit, dass Radfahrer die Straße benutzen, fehlen spezielle Radwege, was die Sicherheit der Radfahrer gefährdet.
Ein Missverständnis über die Beteiligten an dem Vorfall wurde ebenfalls aufgeklärt: Während zunächst angenommen wurde, die Beifahrerin habe das Auto gefahren, stellte sich heraus, dass der Mann der Fahrer war und die Frau den Wagen nach dem Streit wegfuhr. Die Umstände des Vorfalls sind damit klarer, aber die Auseinandersetzung hinterlässt dennoch Fragen zur Sicherheit von Demonstrationen in der Stadt.
Für weitere Details zu diesem Vorfall und der aggressiven Vorfällen im Zusammenhang mit der Demo, kann auf die aktuelle Berichterstattung auf www.noz.de verwiesen werden.