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Die Bundestagswahl hat eine dramatische Wende in der politischen Landschaft Deutschlands gebracht. Die in Teilen als rechtsextrem eingestufte Alternative für Deutschland (AfD) konnte in den fünf ostdeutschen Bundesländern, mit Ausnahme Berlins, beeindruckende Ergebnisse erzielen und wurde zur stärksten politischen Kraft, mit bis zu 38,6 Prozent der Stimmen in Thüringen. Co-Parteichef Tino Chrupalla bezeichnete das Wahlergebnis als „sensationell“ und betonte, dass die Ostdeutschen ein deutliches Zeichen gesetzt hätten: keine Brandmauern mehr zwischen den Parteien, so Chrupalla in Äußerungen, die von Krone.at berichtet wurden.
Wachstum und Herausforderungen der AfD
Die AfD hat ihre Zahl der Abgeordneten von 77 auf 152 erhöht und wird damit zur stärksten Oppositionsfraktion im Bundestag, obwohl eine Regierungsbeteiligung ausgeschlossen bleibt. Immerhin hat die AfD durch das Wählerverhalten, das 1,8 Millionen ehemaligen Nichtwählern zudem eine Stimme gegeben hat, einen signifikanten Stimmenzuwachs erlebt. Chrupalla unterstrich, dass die AfD ihre Programme weiterentwickeln werde, was ihr in der nächsten Wahl weitere 5 bis 6 Prozent mehr Stimmen einbringen könnte. Dennoch lehnen alle anderen Parteien eine Zusammenarbeit aufgrund der Beobachtungen des Verfassungsschutzes ab, wie von MDR festgestellt wurde.
Unterdessen zieht die FDP Konsequenzen aus dem Wahldebakel. Generalsekretär Marco Buschmann gab seinen Rücktritt bekannt und erklärte, dass Zeit für neue, frische Köpfe sei. Sein Parteichef Christian Lindner hatte zuvor ebenfalls Konsequenzen gefordert. In dieser angespannten Situation fordert Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz eine schnelle Gesprächsaufnahme mit der SPD über die Regierungsbildung, was jedoch auf Widerstand stößt. Die SPD äußert, dass die Verhandlungen über eine mögliche Koalition langwierig werden könnten, was auf die tiefen politischen Gräben hinweist, die während des Wahlkampfs entstanden sind.
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