
Berlin steht am Rande eines großen Verhandlungsmarathons! Der Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) setzen ihre Verhandlungen über die Gehälter und Arbeitsbedingungen von rund 60.000 Ärzten in kommunalen Kliniken fort, und das im Herzen Berlins am Flughafen Brandenburg. Die Spannung steigt, denn die fünfte Verhandlungsrunde beginnt morgen, am 14. November, und ist über einen Zeitraum von drei Tagen angesetzt. Christian Twardy, der Verhandlungsführer des Marburger Bundes, lässt keinen Zweifel daran: "Wir sind in der entscheidenden Phase der Verhandlungen".
Im Fokus der letzten Verhandlungen stand die umstrittene Reform der Schicht- und Wechselschichtregelungen. Trotz intensiver Gespräche blieben die Ergebnisse unzufriedenstellend. „Wir wollen das stark belastende, jahrzehntealte System hinter uns lassen“, erklärte Twardy. Der Marburger Bund pocht darauf, ein neues Modell zu entwickeln, das besser auf die Bedürfnisse der Ärzte abgestimmt ist. Es heißt, die Arbeitgeber müssten bereit sein, überholte Regelungen abzuschaffen, um zu einer Lösung zu kommen.
Forderungen und Herausforderungen
Doch das ist nicht alles! Eine weitere entscheidende Forderung ist die lineare Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent, wie Dr. Andreas Botzlar, der 2. Vorsitzende des Marburger Bundes, deutlich machte. Angesichts der anhaltenden Teuerung und des Drucks, die viele Ärzte aufgrund des Personalmangels täglich erleben, ist diese Forderung drängender denn je. „Wir müssen die Gehaltssteigerungen an die steigenden Lebenshaltungskosten anpassen“, so Botzlar. Zudem betont er, dass die Situation für die kommunalen Krankenhausträger durch die gesetzliche Refinanzierung der Tariflohnsteigerungen verbessert wurde. Sollte die voraussichtlich lange und schwierige Verhandlungsphase jedoch nicht auf genügend Einigungsbereitschaft treffen, stehen die Ärzte bereit, schnell zu handeln.
Diese Tarifverhandlungen, die für 60.000 Ärzte von Bedeutung sind, betreffen nicht nur die Gehälter. Der ausgehandelte Tarifvertrag gilt bundesweit, mit Ausnahme der Vivantes-Kliniken und anderer Einrichtungen mit eigenen Haustarifverträgen. Es ist eine kritische Zeit für das Gesundheitssystem, und das Ergebnis dieser Verhandlungen könnte weitreichende Folgen haben.
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