Hochsauerlandkreis. Tierbisse, insbesondere von Katzen, können ernsthafte Infektionsgefahren mit sich bringen. Dies warnt die AOK NordWest und gibt wertvolle Hinweise zur Prävention und Handhabung von Bissverletzungen.
Katzen und Hunde erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit als Haustiere, doch ihre Interaktion mit Menschen birgt Risiken, die oft nicht ernst genug genommen werden. Statistiken zeigen, dass jährlich rund 50.000 Bissverletzungen in Deutschland gemeldet werden, die meist von Tieren aus dem eigenen oder dem Nachbarschaftshaushalt stammen. Besonders Kinder sind von diesen Vorfällen betroffen. Dirk Schneider, der Leiter der AOK-Serviceregion, betont die Notwendigkeit, auch kleinere Verletzungen ernst zu nehmen und im Zweifelsfall einen Arzt aufzusuchen.
Besondere Gefahren von Katzenbissen
Bei Bissverletzungen ist das Risiko einer Infektion nicht zu unterschätzen. Studien belegen, dass das Infektionsrisiko bei Katzenbissen mit 30 bis 50 Prozent signifikant höher ist als bei anderen Tierbissen, die im Durchschnitt zwischen zehn und 20 Prozent liegen. Gründe dafür sind die spitzen Eckzähne von Katzen, die tieferliegende Schichten der Haut erreichen können und so Krankheitserreger ins Fleisch übertragen.
Zu den Erkrankungen, die durch solche Bisse übertragen werden können, zählen unter anderem Wundstarrkrampf, Tollwut, Tularämie und Leptospirose. Daher ist es wichtig, dass Betroffene auch bei anscheinend oberflächlichen Wunden immer einen Arzt aufsuchen, um mögliche Infektionen auszuschließen.
Dennoch sind nicht nur Erwachsene gefährdet. Kinder liegen im Fokus der Statistiken, da sie im Umgang mit Tieren oft unvorsichtig sind. Rund 25 Prozent der Bissverletzungen entfallen auf Kinder unter sechs Jahren, und 34 Prozent betreffen Kinder zwischen sechs und 17 Jahren. Bei jüngeren Kindern sind häufig Verletzungen im Kopf-Hals-Bereich zu beobachten, während ältere Kinder oftmals an Armen und Beinen gebissen werden.
Aufklärung und Vorsichtsmaßnahmen
Eltern wird geraten, ihre Kinder im Umgang mit Haustieren zu sensibilisieren. „Kinder sollten sich darüber bewusst sein, dass sie schlafende oder fressende Tiere nicht stören dürfen und nicht ohne vorheriges Fragen auf fremde Hunde zulaufen sollten,“ erklärt Schneider. Diese Aufklärung kann helfen, viele Bissverletzungen zu vermeiden.
Ein besonderes Augenmerk sollte auf kleinen, unscheinbaren Wunden liegen, die oft schnell abheilen und harmlos erscheinen. Auch hier ist ein Arztbesuch dringend empfohlen, denn unbehandelte Bissverletzungen können zu ernsthaften Komplikationen führen. Typische Warnsignale sind Rötungen, Schwellungen oder pochende Schmerzen, die eine medizinische Untersuchung erforderlich machen. Fieber oder allgemeines Unwohlsein können ebenfalls Anzeichen einer Infektion sein.
Die ärztliche Versorgung umfasst nicht nur die Wundbehandlung, sondern gegebenenfalls auch die Verordnung von Antibiotika. Zudem sollte der Tetanusschutz überprüft und, falls nötig, aufgefrischt werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät, die Tetanusimpfung alle zehn Jahre zu erneuern. Bei Verletzungen kann es auch erforderlich sein, diese früher aufzufrischen. Schneider empfiehlt, den Impfpass zum Arztbesuch mitzunehmen, um den Impfstatus zu klären.
Die AOK NordWest hilft mit ihrer Warnung, die Gefahren von Tierbissen nicht zu unterschätzen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. Besondere Bedacht sollte dem Umgang mit Haustieren, insbesondere bei Kindern, gewidmet werden.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.wp.de.
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