Achtung: Gefährlicher Candida-Pilz breitet sich in Deutschland aus!

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Ein gefährlicher Hefe-Pilz, Candida auris, breitet sich aus. Experten warnen vor Risiken, besonders für geschwächte Patienten.

Ein gefährlicher Hefe-Pilz, Candida auris, breitet sich aus. Experten warnen vor Risiken, besonders für geschwächte Patienten.
Ein gefährlicher Hefe-Pilz, Candida auris, breitet sich aus. Experten warnen vor Risiken, besonders für geschwächte Patienten.

Achtung: Gefährlicher Candida-Pilz breitet sich in Deutschland aus!

Der gefährliche Hefe-Pilz Candida auris breitet sich zunehmend in Europa aus und stellt insbesondere für geschwächte Patientinnen und Patienten eine ernsthafte Bedrohung dar. Erstmals wurde dieser Pilz 2009 in Japan entdeckt und hat sich seitdem vor allem in Krankenhäusern verbreitet. Wie oe24.at berichtet, ist Candida auris gegen viele Medikamente resistent, was die Behandlung von Infektionen erschwert. Dies führt zu einer signifikanten Sterberate; die US-Gesundheitsbehörde CDC schätzt, dass zwischen 30 und 60 Prozent der infizierten Personen versterben können.

Die Europäische Union hat in den letzten Jahren einen dramatischen Anstieg der Infektionen verzeichnet. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 120 Fälle gemeldet, wobei die Zahlen im Jahr 2023 mit 77 Fällen weiter anstiegen. Im europäischen Vergleich belegt Deutschland damit Platz fünf hinsichtlich der gemeldeten Fälle zwischen 2013 und 2023. Die meisten Fälle wurden jedoch in Spanien registriert, gefolgt von Griechenland, Italien und Rumänien, wie tagesschau.de hinweist.

Übertragung und Resistenz

Die Übertragung von Candida auris erfolgt durch Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch, nicht jedoch durch die Luft, was eine weitere Verbreitung erschwert. Besonders besorgniserregend ist die Fähigkeit des Pilzes, auf Oberflächen und medizinischen Geräten über längere Zeit aktiv zu bleiben, was die Eindämmung in Krankeneinrichtungen herausfordernd macht. Laut einem Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) könnte die tatsächliche Anzahl der Infektionen nur die „Spitze des Eisbergs“ darstellen, da viele Länder keine umfassende Datenerhebung durchführen.

Für gesunde Menschen ist eine Infektion in der Regel ungefährlich, wobei viele keine Symptome zeigen. Anders sieht es jedoch bei vulnerable Gruppen aus, wie Patienten auf Intensivstationen. Diese können durch den Pilz schwere Infektionen wie Sepsis erleiden, die in fast jedem zweiten Fall tödlich endet. Der Experte Oliver Kurzai betont, dass, obwohl die Verbreitung nicht vollständig verhindert werden kann, präventive Maßnahmen die Auswirkungen auf Krankenhauspatienten deutlich mindern könnten.

Globale Gesundheit und Herausforderungen

Die wachsende Resistenz gegen antimikrobielle Mittel, nicht nur bei Candida auris, ist ein globales Gesundheitsproblem. Im Jahr 2022 berichtete die WHO, dass in der EU über 670.000 medikamentenresistente bakterielle Infektionen jährlich auftreten und rund 33.000 Todesfälle darauf zurückzuführen sind. Die Krankheitslast durch diese Resistenzen ist vergleichbar mit Influenza, Tuberkulose und HIV, was die dringende Notwendigkeit unterstreicht, wirksame Maßnahmen gegen antimikrobielle Resistenzen zu ergreifen, wie auf der Seite der WHO zu entnehmen ist.

Derzeit gibt es einen hohen Anteil an Resistenzen gegenüber wichtigen Antibiotika, was die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit schweren Infektionen stark einschränkt. Um die gesundheitlichen Folgen dieser Entwicklungen zu minimieren, sind koordinierte Anstrengungen zur Bekämpfung der Resistenzentwicklung und Patientenaufklärung von entscheidender Bedeutung.