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Abwasserbehandlung 2022: Weniger Schmutz, mehr Regenanlagen!

Deutschland hat 2022 über 8,3 Milliarden Kubikmeter Abwasser in seinen Kläranlagen behandelt – ein Rückgang von 7,9 % im Vergleich zu 2019, während 80 Millionen Bürger an das zentrale Abwassersystem angeschlossen sind und die Zahl der Regenentlastungsanlagen steigt!

Im Jahr 2022 verzeichneten die öffentlichen Kläranlagen in Deutschland eine signifikante Behandlung von über 8,33 Milliarden Kubikmetern Abwasser. Diese Zahlen stammen aus einer aktuellen Erhebung des Statistischen Bundesamtes und zeigen einen Rückgang von 7,9 % im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2019. Insgesamt wurden 0,72 Milliarden Kubikmeter weniger Abwasser behandelt, was auf verschiedene Einflussfaktoren zurückzuführen ist.

Das Abwasser setzte sich 2022 aus unterschiedlichen Quellen zusammen: 4,82 Milliarden Kubikmeter waren häusliches und betriebliches Schmutzwasser, 2,02 Milliarden Kubikmeter stammten aus Niederschlägen, während 1,49 Milliarden Kubikmeter Fremdwasser, wie eindringendes Grundwasser, erfasst wurden. Im Vergleich zu 2019 gab es einen Rückgang in allen Kategorien des Abwassers, wobei das Schmutzwasser um 6,1 %, das Niederschlagswasser um 14 % und das Fremdwasser um 4,8 % abnahm.

Bevölkerungsanschluss und Reinigungsmethoden

Die Kläranlagen behandelten das Abwasser von 80,2 Millionen Menschen, was 96,3 % der Bevölkerung entspricht, die an zentrale Kläranlagen angeschlossen sind. Dabei setzen fast alle zentralen Kläranlagen, etwa 99,7 %, biologische Verfahren ein, die Mikroorganismen zur Abwasserreinigung nutzen. Dennoch waren rund 3,1 Millionen Menschen an alternative Abwasserentsorgungssysteme angeschlossen, meist an Kleinkläranlagen.

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Im Zusammenhang mit der Abwasserbehandlung ist das öffentliche Kanalnetz in Deutschland ebenfalls von Bedeutung. Es erstreckt sich über beeindruckende 619.000 Kilometer, was mehr als 15-mal der Äquatorlänge entspricht. In diesem Netz gibt es zwei Hauptarten von Kanalisationssystemen: Mischwasser- und Trennkanalisation. Rund 249.000 Kilometer Mischwasserkanäle leiten sowohl Regen- als auch Schmutzwasser zur Kläranlage. Die getrennten Systeme bestehen aus etwa 226.000 Kilometern Schmutzwasser- und 144.000 Kilometern Niederschlagswasserkanälen.

Zunahme der Regenentlastungsanlagen

Ein besonders bemerkenswerter Trend ist der Anstieg der Regenentlastungsanlagen, die vorgesehen sind, um die Abwasserbehandlung bei starkem Regen zu unterstützen. Im Jahr 2022 gab es etwa 81.550 solcher Anlagen, was einem Anstieg von 5,7 % im Vergleich zu 2019 entspricht. Diese Anlagen haben ein speicherbares Volumen von 68,29 Millionen Kubikmetern, das ebenfalls um 5,7 % zugenommen hat.

Die aktuellen Daten zur Abwasserbehandlung bieten Einblicke in die Effizienz der Abwasseranlagen und den Umgang mit ressourcensparenden Praktiken in Deutschland. Solche Statistiken sind wichtig, um die Entwicklungen im Bereich der Wasserwirtschaft zu verfolgen und dazu beizutragen, dass Umweltstandards eingehalten werden. Weitere Informationen sind auf der Themenseite der Wasserwirtschaft des Statistischen Bundesamtes einsehbar, wo auch detaillierte Berichterstattung zu den Trends und Herausforderungen in der Abwasserwirtschaft verfügbar ist.

Für vertiefte Einblicke in diese Thematik, siehe den Bericht auf www.presseportal.de.


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