Feier der Demokratie in Karlsruhe
Die Schlosslichtspiele in Karlsruhe, die seit einem Jahrzehnt Bewunderung für Lichtkunst wecken, widmen sich in diesem Jahr einem ganz besonderen Anlass: dem 75. Geburtstag des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Unter dem Titel «Everybody counts» (Jede/r zählt) wird die beeindruckende Barockfassade des Schlosses bis zum 15. September mit leuchtenden Projektionen in Szene gesetzt, die wichtige gesellschaftliche Themen thematisieren.
Ein Zeichen für Gleichheit und Teilhabe
In Anbetracht der gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen, die Rechte und Freiheiten bedrohen, betonen die Veranstalter die Wichtigkeit des Engagements. Das Motto «Everybody counts» soll das Bewusstsein für Gleichberechtigung, Teilhabe und die uneingeschränkten Grundrechte schärfen. Die Veranstalter erklären, dass vor allem in unsicheren Zeiten die Werte von Demokratie und Frieden verteidigt werden müssen.
Projekte der Medienkunst
Die Lichtkunstfestival zeigt eine Vielzahl von Projektionen, die mit der Technik des sogenannten Projection Mapping erstellt wurden. Diese Form der Medienkunst erlaubt es, Videos individuell auf Objekte abzustimmen. Ein Beispiel ist das Werk «Arrrtt. I GG», das von Veronika Biebrich, Verena Stella Gompf und Nikolaus Völzow in Zusammenarbeit mit Alistair Hudson präsentiert wird. Hier setzen sich die Künstler intensiv mit den Inhalten des Grundgesetzes auseinander.
Rückblick auf die Geschichte des Grundgesetzes
Das Grundgesetz wurde am 23. Mai 1949 verabschiedet und hat seither große Bedeutung für die deutsche Gesellschaft. Karlsruhe ist als «Residenz des Rechts» bekannt, insbesondere weil hier das Bundesverfassungsgericht sitzt, welches das höchste deutsche Gericht darstellt. Diese geografische Nähe unterstreicht die zentrale Rolle des Grundgesetzes für die Rechtsprechung und die Demokratie in Deutschland.
Öffentliches Engagement und kostenfreier Zugang
Die Schlosslichtspiele kosten keinen Eintritt und bieten eine Plattform für alle, um sich mit diesen wichtigen Themen auseinanderzusetzen. Die Veranstaltungen beginnen mit der Dämmerung und enden an Wochentagen um 23:15 Uhr, sowie am Wochenende um 23:30 Uhr. Darüber hinaus wird die Stadt während dieses Festivals zu einer digitalen Bühne, auf der an verschiedenen Orten Installationen, Videos und Performances gezeigt werden.
Ein Blick in die Zukunft der Demokratie
Die Arbeiten von Künstlern wie Julia Shamsheieva und Julian Hölscher laden die Zuschauer zu einer kritischen Reflexion über Demokratie und Engagement ein. Shamsheievas Werk «Liberty Enlightening the World» entführt die Betrachter in nostalgische Filmwelten, während Hölscher mit seiner Botschaft verdeutlicht, dass Demokratie aktiv gelebt und gestaltet werden muss. In Zeiten, in denen gesellschaftliche Unterschiede stärker betont werden, unterstreicht diese Veranstaltung die Bedeutung gemeinsamer Werte.
– NAG