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75 % der Schleswig-Holsteiner plagen Rückenschmerzen: Ein Volksleiden!

Kiel – Eine besorgniserregende Umfrage zeigt, dass eine überwältigende Mehrheit von 75 Prozent der Befragten in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr unter Rückenschmerzen gelitten hat. Diese statistischen Zahlen stammen aus einer forsa-Umfrage, die im Auftrag der AOK NordWest durchgeführt wurde. Diese Daten verdeutlichen nicht nur das Ausmaß des Problems, sondern auch die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in der Region.

Im Detail wurde erforscht, dass ein Drittel der Betroffenen, also rund 32 Prozent, aus diesen Beschwerden bereits einen Arzt konsultieren mussten. Ein beachtlicher Anteil von 19 Prozent greift regelmäßig zu Schmerzmitteln, um den Alltag bewältigen zu können. „Rückenschmerzen schränken die Lebensqualität erheblich ein. Um vorzubeugen, hilft nachweislich regelmäßige körperliche Aktivität“, erklärte Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.

Auswirkungen auf die Allgemeinheit

Die Erhebungen zeigen, dass Rückenschmerzen als Volkskrankheit gelten, mit 857.000 Menschen, die 2022 ärztlich behandelt wurden. Dies entspricht fast einem Drittel der Gesamtbevölkerung in Schleswig-Holstein. Die ökonomischen Folgen sind nicht zu vernachlässigen. Allein im vergangenen Jahr kamen bei den Versicherten der AOK NordWest über 798.000 Fehltage aufgrund von Rückenbeschwerden zustande. Die Mehrheit der Befragten leidet dabei unter Schmerzen im unteren Rücken, gefolgt von Nackenbeschwerden und mittleren Rückenschmerzen.

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Obwohl viele Rückenschmerzen nur vorübergehend sind und sich ohne medizinische Behandlung zurückbilden, liefert die Umfrage wichtige Hinweise darauf, wie dringend präventive Maßnahmen sind. „Gegebenenfalls sind die Beschwerden von kurzer Dauer und klingen von selbst wieder ab, jedoch können gezielte Trainingsprogramme und Präventionskonzepte helfen, das Risiko zu minimieren“, meint Ackermann.

Bewusstsein für Risikofaktoren

Die Umfrage zeigt ebenfalls, dass die Bevölkerung ein hohes Bewusstsein für Risikofaktoren hat. 94 Prozent der Befragten sehen Übergewicht als einen negativen Einfluss auf die Rückengesundheit, während 93 Prozent die Folgen einer einseitigen Sitzhaltung richtig einschätzen. Darüber hinaus sind 71 Prozent der Meinung, dass das lange Sitzen am Computer schädlich für den Rücken ist.

Während das Bewusstsein vorhanden ist, scheint es jedoch an der Umsetzung zu fehlen. So wissen 98 Prozent der Befragten, dass regelmäßige Bewegung wichtig ist, jedoch setzen nur 54 Prozent dies in die Tat um. Das zeigt, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, ihrer Rückengesundheit die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.

Die Umfrage ergab, dass 42 Prozent der Befragten glauben, sich ausreichend um ihren Rücken zu kümmern. Bei jenen, die dies nicht tun, gibt es verschiedene Gründe, wobei die häufigste Nennung von fehlender Zeit geprägt ist. „Die Gründe der Passivität sind vielseitig, aber durchaus nachvollziehbar, wenn man die Herausforderungen des Alltags betrachtet“, so Ackermann weiter.

Um Menschen zu motivieren, ihre Rückengesundheit aktiv zu fördern, hat die AOK die Kampagne „Rücken? Mach ihn stärker!“ ins Leben gerufen. Dabei wird ein sechswöchiges Trainingsprogramm angeboten, das sich leicht in den Alltag integrieren lässt. Es zielt darauf ab, Rückenübungen zu vermitteln und ist auch für Nicht-Versicherte kostenlos über die Webseite der AOK zugänglich.

Die positiven Auswirkungen von regelmäßiger Bewegung sind in der Umfrage gut dokumentiert. 65 Prozent der Befragten gaben an, dass sie durch Bewegung ihre Rückenschmerzen lindern oder beseitigen konnten. Auch spezifische Rückenübungen und Wärmeanwendungen wurden von vielen als hilfreich angegeben.

Für eine detaillierte Betrachtung der Rückenschmerzsituation in Schleswig-Holstein und weitere Informationen zur Umfrage ist hier der Bericht auf www.presseportal.de zu finden. Die Umfrage wurde zwischen dem 17. Juli und 15. August 2024 durchgeführt und umfasst 503 zufällig ausgewählte Personen ab 18 Jahren.

Quelle/Referenz
presseportal.de

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