Am 12. August 2024 jährt sich der Todestag von Jörgen Skafte Rasmussen zum 60. Mal. Dieser Däne wird als der Gründer von DKW und als eine der prägendsten Figuren in der Motorradgeschichte betrachtet. Seine Errungenschaften haben nicht nur die Automobilindustrie beeinflusst, sondern auch das technische Verständnis in Sachsen gefördert.
Ein Visionär des Fahrzeugbaus
Jörgen Skafte Rasmussen wurde am 30. Juli 1878 in Nakskov, Dänemark, geboren. Sein Werdegang führte ihn nach Deutschland, wo er in Städten wie Mittweida und Zwickau Maschinenbau studierte. Nachdem er 1904 in Chemnitz die „Rasmussen und Ernst GmbH“ gründete, legte er den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte im Fahrzeugbau. Mit der Übernahme einer stillgelegten Tuchfabrik in Zschopau 1907 begann sein Aufstieg, der 1914 mit der Gründung der „Elite Auto Werke“ eine neue Dimension erreichte.
Die Geburtsstunde von DKW
Nach dem Ersten Weltkrieg brachte Rasmussen seine innovativen Ideen auf den Markt. Zusammen mit dem Ingenieur Hugo Ruppe entwickelte er einen kleinen Zweitakt-Motor, was zur Gründung der Marke „DKW“ führte. Der Motor wurde in zahlreichen Produkten integriert, darunter das erste Motorrad, das „Reichsfahrtmodell“. Dieses Fahrzeug beeindruckte nicht nur durch seine technische Raffinesse, sondern machte motorisierte Zweiräder auch für breitere Bevölkerungsschichten zugänglich.
Ein Erbe für die Gesellschaft
Durch die von DKW geförderte Ratenzahlung konnten auch weniger wohlhabende Bürger Motorräder erwerben. Dies stellte einen bedeutenden Fortschritt dar, der das technische Verständnis und das Interesse an Fahrzeugen in der gesamten Bevölkerung steigerte. Die Schaffung eines weitverzweigten Händler- und Werkstatt-Netzes half, das Wissen über Technik zu verbreiten und die Akzeptanz von motorisierten Fahrzeugen zu erhöhen.
Der Weg nach der Unternehmensübernahme
Im Jahr 1932 startete eine neue Ära, als DKW mit anderen Automobilherstellern zur Auto Union fusionierte. Dies führte letztendlich dazu, dass Jörgen Skafte Rasmussen 1934 das Unternehmen verließ. Doch trotz dieser Trennung blieb er Sachsen und besonders Zschopau verbunden. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er in Flensburg und versuchte mit seinem Sohn Arne, ein neues Motorradmodel unter dem Namen „Disa“ zu etablieren, was jedoch weniger erfolgreich war.
Die Bedeutung von Jörgen Skafte Rasmussen
Der 12. August 1964 markiert das Ende einer Ära, als Rasmussen in Kopenhagen verstarb. Sein Lebenswerk lebt jedoch weiter, nicht nur durch die Erinnerungen an DKW, sondern auch durch den Einfluss, den er auf die Automobilindustrie und die Entwicklung des technischen Wissens in Sachsen hatte. Die Geschichte von Jörgen Skafte Rasmussen ist nicht nur eine Geschichte über Motorräder, sondern auch ein Beispiel für den Fortschritt und die Innovationskraft in der sächsischen Industrie.
– NAG