München / Stuttgart / Mainz (ots)
Gestern wurde in Berlin eine Zukunftsvision für 3sat entworfen, das einzige Gemeinschaftsprogramm im deutschsprachigen Raum, das sich auf Kultur und Wissenschaft spezialisiert. Mit über fünf Millionen Zuschauern täglich in Deutschland, Österreich und der Schweiz stellt sich 3sat als unverzichtbares Fenster zur kulturellen Vielfalt dar. Die führenden Köpfe von ARD, ZDF, ORF und SRG kamen zusammen und hoben hervor, wie entscheidend 3sat für die länderübergreifende Vermittlung und den Zugang zu kulturellen Inhalten ist. Engelbert Günster, Vorsitzender der ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz, betonte: „Ohne 3sat fehlt ein wichtiger kulturpolitischer Baustein im DACH-Raum.“
Strategien zur Stärkung von 3sat
Die Diskussion brachte auch die Herausforderungen des modernen Fernsehens auf den Tisch. Die Zahl der jüngeren Zuschauer sinkt, und 3sat reagiert mit einem strategischen Wechsel hin zu non-linearen Angeboten, um die Programmvielfalt zu erhalten und zu stärken. Gerda Hasselfeldt vom ZDF erklärte: „3sat ist ein echtes Juwel mit Alleinstellungsmerkmal.“ Darüber hinaus kritisierte Professor Martin Andree die Dominanz großer Digital-Konzerne: „Die Angebote von 3sat sind also von enormer Bedeutung für unsere Gesellschaft.“
Elena Kountidou, Geschäftsführerin von Neue Deutsche Medienmacher*innen e.V., forderte ein stärkeres Erzählen von Geschichten, die das vielfältige Leben der Gesellschaft widerspiegeln. Andreas Häuptli von der SRG betonte die wichtige Rolle von 3sat für die Sichtbarkeit der Schweizer Kultur. Walter Marschitz, Vorsitzender des ORF-Publikumsrates, schloss sich den Befürwortern des Programms an und wies auf die Bedeutung von 3sat für kritische Debatten in Europa hin. Bildungsexperte Professor Kai Maaz meinte, dass die Vielfalt der Bildungsprogramme wichtiger denn je sei, um zukünftige Generationen in einer informierten Gesellschaft zu halten.
Die Gremien diskutierten auch moderne Wege, um jüngere Zielgruppen anzusprechen und die Programme an aktuelle Nutzerbedürfnisse anzupassen. Seine Vision vermittelte Kulturanthropologe Professor Gunther Hirschfelder, indem er 3sat mit zeitgemäßem Street Food verglich: „Haxe, Rösti und Palatschinken war gestern.“ Mit dieser innovativen Herangehensweise soll 3sat seine Relevanz im Medienzeitalter sichern und als kultureller Leuchtturm für alle deutschsprachigen Nationen fungieren.