Heute, 25 Jahre nach dem verheerenden Orkan Lothar, erinnert sich Martin Burk aus Murr an den Tag, der sein Leben für immer veränderte. Am 26. Dezember 1999, nur einen Tag nach dem Sturm, der mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h wütete, wurde Burk schwer verletzt, als ein Baum auf ihn fiel und einen Teil seiner Schädeldecke abtrennte. „Es ist ein Wunder, dass ich das überlebt habe“, gesteht der heute 62-Jährige, der trotz bleibender körperlicher Beschwerden dankbar ist, dass es nicht noch schlimmer ausgegangen ist, wie die Stuttgarter Zeitung berichtet.
Der Orkan Lothar gilt als einer der schlimmsten Windstürme Europas, der zwischen dem 25. und 27. Dezember 1999 durch Frankreich, Belgien, Luxemburg und Deutschland zog. Zunächst erfasste er die Bretagne und verursachte in der Folge massive Schäden, die auf über 15 Milliarden Euro geschätzt werden. In seiner Bahn hinterließ Lothar mehr als 110 Todesopfer, darunter allein 53 in Frankreich. Seine verheerende Kraft kam durch eine unvorhergesehene Verstärkung, als er über Paris zog, und wurde als meteorologisches Phänomen klassifiziert, das mit einem Kategorie-2-Hurrikan vergleichbar ist, wie in den Informationen von Wikipedia nachzulesen ist.
Die Folgen des Sturms
Die Sturmfront zerstörte schätzungsweise 115 bis 140 Millionen Kubikmeter Holz in ganz Europa, darunter auch den historischen Park von Versailles, in dem über 10.000 Bäume innerhalb von nur zwei Stunden fielen. Neben den menschlichen Verlusten stellte der Orkan eine enorme wirtschaftliche Herausforderung dar, insbesondere für die Elektrizitätsversorgung. Über 3,4 Millionen Kunden in Frankreich blieben ohne Strom, da die Stürme Lothar und Martin gemeinsam die Energieinfrastruktur in Frage stellten, was eines der größten Energieversorgungs-Debakel in der Geschichte moderner Industrienationen darstellt.
Zusätzlich zur durch Lothar verursachten Verwüstung folgte ein weiterer schwerer Sturm namens Martin kurz nach dem ersten, der die Schäden in bereits betroffenen Regionen weiter verstärkte. Die Ereignisse um den Jahrhundertorkan lehrten die Wetterdienste wertvolle Lektionen in der Vorhersage von extremen Wetterbedingungen, doch die mangelhafte Prognose von Lothar bleibt ein ständiges Thema in meteorologischen Analysen
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