Anke Barteit aus dem Ahrtal hat sowohl den verheerenden Tsunami von 2004 in Thailand als auch die Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 überlebt. Der Tsunami, der durch ein starkes Seebeben im Indischen Ozean ausgelöst wurde, führte zu gewaltigen Flutwellen, die zahlreiche Küstenregionen in Asien und Afrika, darunter Phuket, überfluteten. Anke und ihr Partner Heinz suchten während des Tsunamis Schutz in einem oberen Stockwerk ihres Strandhotels. Dank ihrer Entscheidung konnten sie der Katastrophe entkommen und die ersten Nachrichten nach der Tragödie in die Heimat senden.
Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland spendeten Anke Barteit und ihr Partner Geld für die Opfer des Tsunamis und reisten einige Monate später erneut nach Phuket, um vor Ort zu helfen. Im Jahr 2021 wurde das Ahrtal von einer Flutkatastrophe heimgesucht, bei der ihre Wohnung überflutet wurde. Sie konnte sich in den ersten Stock retten, erinnert sich jedoch nicht daran, wie sie dorthin gelangte. Anke zündet in der Lourdes-Kapelle bei Bachem Kerzen an, um der Opfer des Tsunamis zu gedenken, insbesondere am zweiten Weihnachtsfeiertag, als sie derjenigen gedenkt, die den Tsunami nicht überlebt haben, inklusive ihrem Partner Heinz, der vor kurzem verstorben ist.
Folgen der Flutkatastrophe im Ahrtal
Die Flutkatastrophe im Jahr 2021 war Teil eines größeren Musters extremen Wetters in Westeuropa, das während des Sommers zu den schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten führte. Schätzungen zufolge gab es in diesem Jahr in Deutschland 180 Todesopfer, 700 Verletzte und 73 Personen, die vermisst werden. In der Ahrtal-Region, bekannt für ihren Weinanbau und Wandertourismus, fielen während der Überschwemmungen bis zu 90 Liter Regen pro Quadratmeter täglich. Der wirtschaftliche Schaden allein durch versicherte Schäden wird auf zwischen 4,5 und 5,5 Milliarden Euro geschätzt.
Die Überschwemmungen im Ahrtal und in anderen betroffenen Ländern wie Österreich, Belgien und den Niederlanden gelten als Ereignisse, die einmal alle 500 Jahre oder seltener auftreten. Untersuchungen zeigen einen Zusammenhang zwischen dem menschgemachten Klimawandel und der Zunahme von Überschwemmungen. Die Wahrscheinlichkeit solcher Extremereignisse hat sich im Vergleich zum vorindustriellen Klima um den Faktor 1,2 bis 9 erhöht. Die langfristigen Folgen der Flutkatastrophe haben zu beträchtlichen Vertreibungen der Ahrtal-Bewohner geführt, viele leben in Notunterkünften, wobei rund 150 Personen keinen Zugang zu Gas und Heizung haben.
Die Bevölkerung äußert Enttäuschung über die Reaktionen der Regierung auf die Katastrophe, insbesondere hinsichtlich Warnungen und der Organisation nach der Krise. Politiker haben versprochen, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, während die Frage bleibt, ob die jüngsten Ereignisse in Westeuropa zu einem Umdenken in der Klimapolitik führen werden.
Für weitere Informationen über Anke Barteit und ihre Erinnerungen an die Katastrophen, siehe SWR. Details zu den Überschwemmungen im Ahrtal und deren Folgen finden Sie unter Earth Refuge.
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