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Wien gedenkt Theodor Herzl: 120. Todestag des Visionärs

Bürgermeister Michael Ludwig und zahlreiche Ehrengäste haben sich am Döblinger Friedhof in Wien versammelt, um dem jüdischen Schriftsteller, Publizisten und Journalisten Theodor Herzl anlässlich seines 120. Todestages zu gedenken. Die Zeremonie markierte auch den Beginn des Herzl-Gedenkjahres und war von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Kultur besucht. Unter ihnen befanden sich der israelische Botschafter David Roet, Verfassungs-Ministerin Karoline Edtstadler und die Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Claudia Prutscher.

In seiner Rede sprach Bürgermeister Ludwig von „Ehrfurcht, Stolz – und Wehmut“. Er betonte, dass während des dunkelsten Kapitels der österreichischen Geschichte Millionen Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus von Wien aus in den Tod geschickt wurden. Gleichzeitig sei die Stadt Wien zur vorletzten Jahrhundertwende der Geburtsort der Idee zur eigenen jüdischen Nation gewesen. Ludwig bezeichnete Herzl als Humanisten, Menschenfreund, hervorragenden Schreiber und Denker, Utopisten und Pionier eines israelischen Staates. Er hob hervor, dass Herzl uns gelehrt habe, dass man ein radikaler Denker sein könne, ohne das Wohl der Allgemeinheit aus den Augen zu verlieren. Herzls Utopie stehe für das gute und gerechte Gelingen einer Gesellschaft, die Sicherheit, sozialen Zusammenhalt und gleiche Chancen für alle Bewohnerinnen und Bewohner schaffe.

Der israelische Botschafter David Roet betonte in seiner Rede die Bedeutung der Differenzierung im Zusammenhang mit dem Begriff Zionismus. Er warnte davor, den Zionismus als Stellvertreter für Juden zu verwenden und betonte, dass der Zionismus für das Recht eines Volkes stehe, frei und sicher in seinem eigenen Land zu leben.

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Die Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Claudia Prutscher unterstrich in ihrer Wortmeldung die Bedeutung Herzls für das Judentum. Sie bezeichnete ihn als eines der bedeutendsten Mitglieder ihrer Gemeinde und lobte seine Vision eines jüdischen Staates in der Heimat des Judentums. Prutscher betonte auch die Verbindung zwischen der Sicherheit von Juden weltweit und der Sicherheit des jüdischen Staates Israel. Sie appellierte an die Solidarität und Freundschaft vieler Verbündeter, die sich für eine offene, demokratische und vielfältige Gesellschaft einsetzen.

In Wien erinnern heute noch verschiedene Orte an Theodor Herzl. Dazu gehören der „Theodor-Herzl-Hof“ in Leopoldau, die „Theodor-Herzl-Stiege“ in der Inneren Stadt, der „Theodor-Herzl-Platz“ sowie eine Gedenktafel in der Berggasse 6 am Alsergrund. Theodor Herzl wurde am 2. Mai 1860 im Königreich Ungarn geboren und zog später nach Wien, um Rechtswissenschaften zu studieren. Er veröffentlichte 1896 seine Idee eines jüdischen Staates unter dem Titel „Der Judenstaat“ und gilt als Hauptbegründer des politischen Zionismus. Herzl starb am 3. Juli 1904 und wurde am Döblinger Friedhof begraben. Seine sterblichen Überreste wurden 1949 nach Jerusalem überführt und auf dem Herzlberg bestattet. Das ursprüngliche Grab auf dem Döblinger Friedhof ist als Ehrengrab der Stadt Wien erhalten.

(Quelle: www.ots.at)

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Quelle/Referenz
ots.at

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