Raucherentwöhnung jetzt!
Der Weltnichtrauchertag ist weltweit ein wichtiger Anlass, bewusstseinsbildende Maßnahmen zu setzen und die Menschen zum Rauchstopp zu motivieren. Laut österreichischer Gesundheitsbefragung 2019 rauchen 21 Prozent der österreichischen Bevölkerung (ab 16 Jahren) täglich. Tabakrauchen ist in Österreich laut aktuellen Schätzungen für 16 Prozent aller Todesfälle verantwortlich. Die Folgeschäden und Folgekosten sind nicht nur für jeden individuell, sondern auch für das Gesundheitswesen hoch.
Nach internationalem Vorbild haben die österreichischen Sozialversicherungsträger, die Länder und das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz die Initiative „Rauchfrei Telefon 0800 810 013“ ins Leben gerufen. Das Service ist österreichweit, einfach, kostenfrei, individuell und anonym. Es wird auch von Angehörigen, die sich um rauchende Familienmitglieder sorgen, oder von Exrauchenden, wenn starkes Rauchverlangen auftaucht, genutzt. Gesundheitspsychologinnen beraten und begleiten die Anrufenden bei ihrem Weg zur Rauchfreiheit.
Die Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner spielen eine Schlüsselrolle bei Präventionsmaßnahmen, der Motivation zum Rauchstopp und der Therapiebegleitung. Es gibt gute Programme zur Raucherentwöhnung, doch die Erfolge sind bis dato bescheiden. Für manche Patientinnen und Patienten ist es schwer, völlig mit dem Rauchen aufzuhören. Daher könnten E-Zigaretten oder ähnliche Produkte für eine gewisse Zeit eine „sinnvolle Alternative“ darstellen. Das Ziel ist jedoch immer, das Wegkommen vom Rauchen und vom Nikotinkonsum.
Um die allgemeinmedizinische Raucherberatung zu unterstützen, wurde der Leitfaden „Raucherentwöhnung in der allgemeinmedizinischen Praxis“ unter dem Vorsitz von Dr. Erwin Rebhandl neu erstellt. Der Leitfaden bietet aktuelle Informationen und Hilfestellungen zur Rauchentwöhnung und zu neuen therapeutischen Möglichkeiten. Er thematisiert auch das Konzept der Schadensreduktion (Harm Reduction) und integriert Hinweise zu rauchfreien Alternativprodukten. Eine im Januar 2024 veröffentlichte Literaturstudie fand „deutliche Belege dafür, dass nikotinhaltige E-Zigaretten mehr Menschen dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören, als eine Nikotinersatztherapie“. Der Leitfaden gibt den Ärztinnen und Ärzten Tipps, wie sie ihre Patientinnen und Patienten bei der Raucherentwöhnung bestmöglich unterstützen können.
In der Praxis zeigt sich, dass schon ein kurzer ärztlicher Rat die Bereitschaft zu einem Raucherentwöhnungsversuch signifikant steigern kann.
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über relevante Daten zur Raucherentwöhnung in Österreich:
| Statistik | Wert |
|——————————–|——————————————-|
| Raucheranteil in Österreich | 21% der Bevölkerung (ab 16 Jahren) |
| Todesfälle durch Tabakrauchen | 16% aller Todesfälle |
| Initiative „Rauchfrei Telefon“ | Service österreichweit, kostenfrei, anonym |
| Erfolgsquote von Programmen | Bis dato eher bescheiden |
| Einsatz von E-Zigaretten | Als Alternative zur Raucherentwöhnung |
| Ärztlicher Rat | Steigert signifikant die Bereitschaft zum Rauchstopp |
Es ist wichtig, die gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens bewusst zu machen und Maßnahmen zur Raucherentwöhnung zu unterstützen. Die Initiative „Rauchfrei Telefon“ und der Leitfaden „Raucherentwöhnung in der allgemeinmedizinischen Praxis“ bieten wichtige Hilfestellungen für Betroffene und Ärzte. Es liegt in der Verantwortung der Gesellschaft, die Menschen zu motivieren und ihnen die Unterstützung zu bieten, die sie benötigen, um rauchfrei zu leben.
Quelle: AM PLUS – Initiative für Allgemeinmedizin / ots