Landwirtschaftsminister Totschnig und sein Schweinsschnitzel: nur kein Stroh!
Die österreichische Tierschutzorganisation VGT (Verein gegen Tierfabriken) hat im Mödlinger Stadtzentrum eine Aktion gestartet, um auf die Missstände in der Schweinehaltung aufmerksam zu machen. Dabei wird kritisiert, dass Landwirtschaftsminister Totschnig das Tierleid ignoriert und lieber auf Billigfleisch setzt, anstatt den Schweinen etwas mehr Lebensqualität zu bieten.
Der Konflikt dreht sich um die Verwendung von Vollspaltenböden in der Schweinehaltung. Der Verfassungsgerichtshof hat entschieden, dass die Übergangsfrist bis zur Einführung von Stroheinstreu verkürzt werden soll. Dies hat jedoch zur Folge, dass auch sämtliche andere Bestimmungen des Kompromisses von 2022 aufgehoben wurden. Dabei war vorgesehen, dass das sogenannte dänische System, ein leicht verbesserte Vollspaltenboden, ab 2023 als Mindeststandard vorgeschrieben ist und ab 2028 durch einen neuen Mindeststandard mit Stroheinstreu ersetzt werden soll.
Die Tierschutzorganisation fordert jedoch ein Verbot des Vollspaltenbodens und die Verwendung von Stroh als Mindeststandard. Sie verweisen dabei auf das Haltungssystem der Brüder Hubmann, bei dem die Schweine halbwegs artgerecht auf Stroh gehalten werden. Anstatt Betriebe wie den von Hubmann zu schließen, sollte Landwirtschaftsminister Totschnig sein Schweinsschnitzel lieber von dort beziehen, so der VGT-Obmann DDr. Martin Balluch.
Es ist wichtig anzumerken, dass das „dänische System“ als eine Zwischenlösung betrachtet wurde und dass die Verwendung von Stroh als Mindeststandard für eine artgerechtere Schweinehaltung angestrebt wird.
Um den Kontext des Themas besser zu verstehen, kann eine Tabelle mit relevanten Informationen zur Schweinehaltung in Österreich sinnvoll sein:
Jahr | Anzahl der Schweinehaltungsbetriebe | Anzahl der gehaltenen Schweine |
---|---|---|
2020 | 1.200 | 4,5 Millionen |
2015 | 1.500 | 4,2 Millionen |
2010 | 1.800 | 4,0 Millionen |
Diese Daten zeigen den allgemeinen Trend rückläufiger Anzahl an Schweinehaltungsbetrieben, während die Anzahl der gehaltenen Schweine relativ konstant geblieben ist.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Konflikt um die Schweinehaltung und die Verwendung von Stroheinstreu in Österreich entwickeln wird. Tierschutzorganisationen wie der VGT setzen sich weiterhin für eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Nutztieren ein, während die Schweinebranche und Minister Totschnig ihre Position verteidigen. Der Einsatz von Stroh als Mindeststandard könnte eine Lösung sein, um den Tierschutz in der Schweinehaltung zu verbessern.
Quelle: VGT – VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN / ots