Günter Brus: Radikaler Aktionist und vielschichtiger Bild-Dichter
Das Belvedere zeigt sich tief betroffen über den Tod des bedeutenden österreichischen Künstlers Günter Brus. Als einer der wichtigsten Wegbereiter der Performancekunst machte er in den 1960er-Jahren den Körper zum Ort seiner künstlerischen Auseinandersetzung. Nachdem er sich vom Aktionismus abgewandt hatte, stellte er Sprache und Zeichnung in den Mittelpunkt seines Schaffens. Das Belvedere würdigte sein Gesamtwerk anlässlich seines achtzigsten Geburtstags im Jahr 2018 mit einer umfassenden Retrospektive unter dem Titel „Unruhe nach dem Sturm“. Die Ausstellung, kuratiert von Harald Krejci, präsentierte das gesamte Œuvre des Künstlers und zeigte Zusammenhänge von der frühen gestischen Malerei über Performances und Aktionen bis hin zu späteren Zeichnungen, Bild-Dichtungen und Theaterarbeiten auf. Dem Künstler wurden eigene Werke, sowie Gemeinschaftsarbeiten mit Ana Brus, Hermann Nitsch oder Gerhard Rühm, in der Sammlung des Belvedere gewidmet. Derzeit sind in der Sammlungsausstellung „Schau!“ im Oberen Belvedere drei Fotos aus der Serie „Selbstbemalung I“ (1964) sowie Fotos vom „Direct Art Festival“ (1967/2016) zu sehen.
In der folgenden Tabelle findet sich eine Übersicht der Werke von Günter Brus in der Sammlung des Belvedere:
Werk | Jahr |
---|---|
Selbstbemalung I | 1964 |
Direct Art Festival | 1967 |
Gemeinschaftsarbeit 1 | —- |
Gemeinschaftsarbeit 2 | —- |
Gemeinschaftsarbeit 3 | —- |
… | —- |
Die Werke des Künstlers können außerdem online in der Sammlung des Belvedere eingesehen werden. Die Ausstellung „Günter Brus. Unruhe nach dem Sturm“ ist noch bis zu einem bestimmten Datum im Belvedere 21 zu sehen.
Mit dem Tod von Günter Brus verliert Österreich einen Kunstrebell, der sich stets weiterentwickelte und seine künstlerischen Mittel immer wieder neu erfand. Das Belvedere trauert um einen der Großen der österreichischen Kunst und einen Freund des Museums.
Quelle: Belvedere / ots