In einem Artikel von www.ots.at wird über die Maßnahmen berichtet, die Wiener Wohnen ergreift, um die Lebensqualität in Wiens Gemeindebauten während der heißer werdenden Sommermonate zu verbessern. Mit dem Programm „Gemeindebau(t)“ hat Wiener Wohnen über hundert Bau- und Sanierungsprojekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 1,2 Mrd. Euro ins Leben gerufen. Über 600 Millionen Euro werden in nachhaltige und klimaangepasste Wohnungen investiert, während weitere 591 Millionen Euro für die Sanierung von insgesamt 9.100 Wohnungen zur Verfügung stehen. Diese Sanierungsarbeiten umfassen thermische Dämmungen, die den Heizwärmebedarf im Winter um bis zu 80 Prozent senken und im Sommer vor Hitze schützen. Außerdem werden Fenster mit Außen-Jalousien beschattet. Diese Maßnahmen wurden bereits seit 2020 in allen Sanierungsprojekten umgesetzt und mehr als 130.000 Sonnenschutzlösungen wurden bisher installiert. Darüber hinaus umfasst das Programm auch den nachträglichen Einbau von Aufzügen.
Um das angenehme Wohnklima weiter zu verbessern, setzt Wiener Wohnen auch auf das kühlende Potenzial von Grünflächen. Asphaltierte oder betonierte Flächen werden entsiegelt, Fassaden werden begrünt und schattenspendende Bäume sowie Sträucher werden gepflanzt. Dies hat mehrere Vorteile, wie z.B. die Bindung von Staub und Kohlendioxid, die Erhöhung der Biodiversität und die Schaffung von Rückzugsflächen für Tiere und Pflanzen. Darüber hinaus verbessert die Entsiegelung von Flächen das Mikroklima und führt zu einer besseren Regenwasserversickerung und Verdunstung. Wiener Wohnen hat bereits mehrere Beispiele für die Entfernung von versiegelten Flächen und die Schaffung von Grünzonen, wie z.B. die Umgestaltung des Vorplatzes eines thermisch-energetisch sanierten Gemeindebaus in der Sieveringer Straße oder die Schaffung eines Gartens mit Bäumen und Sträuchern in der Siemensstraße.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Begrünung von Fassaden, die ebenfalls zur Kühlung der Gebäude beiträgt. Seit 2020 wurden bereits ein Dutzend Fassaden in sieben Bezirken mit vertikaler Begrünung ausgestattet. Bestehende Grünfassaden wurden erneuert oder erweitert, und in naher Zukunft sind weitere vier Begrünungsprojekte geplant. Die Grünfassaden reflektieren das Sonnenlicht, reduzieren die Erhitzung der Gebäude und sorgen für frische, kühle Luft durch das Verdunsten von Wasser.
Bei neu errichteten Gemeindebauten ist ein nachhaltiger Hitzeschutz bereits Standard. Niedrigstenergiebauweise, Beschattungen wie Außen-Jalousien, Fassaden- oder Dachbegrünungen und ausreichend Schattenplätze in Innenhöfen sorgen für ein angenehmes Wohnklima. Auch in kleinen Wohnhausanlagen in dicht bebauten Grätzeln wie dem Gemeindebau NEU in der Schäffergasse wurden Maßnahmen ergriffen, um die Lufttemperatur zu kühlenden Hitzetagen zu senken. Insgesamt wurden seit 2019 zehn neue Projekte mit 1.151 leistbaren Wohnungen fertiggestellt.
Um den Sonnenschutz in mehrgeschoßigen Wohnbauten zu fördern, bietet die Stadt Wien eine Förderung für die nachträgliche Montage von außenliegenden Rollläden, Jalousien und Fassadenmarkisen an. Diese Förderung gilt unabhängig davon, ob es sich um einen Gemeindebau, einen geförderten oder freifinanzierten Wohnbau handelt.
Klimaanlagen werden im Wiener Gemeindebau nur in Ausnahmefällen genehmigt, da ihre Verwendung viel Strom verbraucht und die Treibhausgasemissionen erhöht, was das Klima weiter erwärmt. Sie sind nur für bettlägerige Personen in der Pflegestufe 6 oder für Gewerbelokale zugelassen, für die eine Klimaanlage vorgeschrieben ist.
Die Investitionen von Wiener Wohnen in thermische Sanierungen, Sonnenschutz und Begrünungen tragen dazu bei, dass Wiens Gemeindebauten auch bei extremen Temperaturen angenehm bewohnbar sind. Dies ist Teil der Bemühungen, die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.