Nach 14 Jahren an der Spitze des österreichischen Grabungsteams in Ephesos tritt Sabine Ladstätter vom Österreichischen Archäologischen Institut der ÖAW als Grabungsleiterin zurück. Ihr Nachfolger wird Martin Steskal, der bereits seit 2015 stellvertretender Leiter der Grabung war. Die türkische Republik hat im Mai 2024 der Ernennung von Martin Steskal als neuem Grabungsleiter zugestimmt, und die Grabungskampagne 2024 beginnt Anfang Juni.
Ephesos ist eine der größten wissenschaftlichen Unternehmungen Österreichs im Ausland. Die Zusammenarbeit zwischen türkischen und österreichischen Kolleg:innen hat dazu geführt, dass die Weltkulturerbestätte zu den am besten dokumentierten archäologischen Grabungen weltweit gehört. Die bisherige Leitung von Sabine Ladstätter wurde als großartige Arbeit gelobt, und sie wird als Wissenschafterin weiterhin in Ephesos tätig sein und sich wieder der Keramikforschung widmen. Ihr Nachfolger Martin Steskal wird Ephesos für kommende Generationen erforschen und erhalten.
Die Ausgrabungen in Ephesos begannen 1895 und werden seither vom Österreichischen Archäologischen Institut der ÖAW geleitet. Ephesos war eine der bedeutendsten Metropolen des Römischen Reiches. Mehr als 200 Wissenschaftler:innen aus über 15 Ländern sind an den jährlichen Forschungsprojekten beteiligt, die von der ÖAW durchgeführt werden. Neben der wissenschaftlichen Bedeutung ist Ephesos auch ein beliebtes Touristenziel mit mehr als 2 Millionen Besuchern pro Jahr.
In den kommenden Jahren werden Fragen zur Kreislaufwirtschaft, zum Ressourcenmanagement, zu Mensch-Umwelt-Beziehungen, Produktion und Konsum im Zentrum der Forschung stehen. Die Rekonstruktion der Lebensumstände der antiken Bevölkerung von Ephesos wird ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Martin Steskal betont die Bedeutung von Langzeit-Forschungsprojekten, um komplexe wissenschaftliche Fragen zu erforschen. Er betont auch die hohe Expertise seines Forschungsteams.
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Quelle: Österreichische Akademie der Wissenschaften / ots