In dieser Woche wurde am rechten Ufer der Lesum, zwischen Knoops Park und dem Lesumsperrwerk, eine neue Flachwasserzone fertiggestellt. Diese Maßnahme stellt einen wichtigen Rückzugsraum für verschiedene Tierarten dar, der im Rahmen der Kompensationen für die Verfüllung des Überseehafens geschaffen wurde. Die neu angelegten strömungsberuhigten Flächen sind dazu vorgesehen, den Laich- und Aufzuchtbedarf von Fischen zu unterstützen und bieten zusätzlich Lebensraum für Vögel und Libellen.
Die letzten Arbeiten umfassten die Entfernung der Dammbalken am Zulauf, der sich in der Nähe des Rastplatzes am Admiral-Brommy-Weg befindet. Diese Änderung ermöglicht es der Lesum, bei Hochwasser in die neu ausgegrabene Mulde zu fließen. Die drei vorherigen Flusszuläufe wurden geschlossen. Laut dem Umweltressort ist derzeit nur wenig Wasser auf die Kompensationsfläche geflossen, was auf den niedrigen Wasserstand des Flusses zurückzuführen ist.
Details zur Flachwasserzone
Die neu gestaltete Flachwasserzone weist einen mittleren Wasserstand von etwa 1,90 Metern über Normalhöhennull auf, wobei sich Wassertiefen von bis zu 1,50 Metern bilden können. Bei Hochwasser erhöht sich der Wasserstand aufgrund der Tiden von bis zu 35 Zentimetern. Ramona Schlee, Sprecherin des Umweltressorts, erläutert, dass die unterschiedlichen Tiefen innerhalb der Mulde sowie die wechselnden Wasserstände viele naturnahe Lebensräume schaffen, die für Fische, Libellen und Vögel von Bedeutung sind. Insgesamt sind etwa sechseinhalb Hektar des Geländes für Überschwemmungen vorgesehen.
Die Kompensationsmaßnahme wurde notwendig, da vor 25 Jahren durch die Verfüllung des Überseehafens bedeutende Fischlaich- und Aufzuchtgebiete sowie Uferstrukturen verloren gingen. Um diesen Verlust auszugleichen, wurde der Bereich zwischen Admiral-Brommy-Weg, der Lesum sowie Knoops Park und Meierhofstraße ausgewählt. Diese Fläche bietet trotz ihrer vergangenen Nutzung als landwirtschaftlicher Bereich durch ihre Größe und Aufwertungspotenziale geeignete Bedingungen für die erforderlichen naturnahen Lebensräume.
Die Entscheidung zur Errichtung dieser Kompensationsmaßnahme stieß nicht nur auf Zustimmung. Insbesondere Anwohner und eine Bürgerinitiative äußerten sich kritisch. Eine Anwohnerin berichtete, dass ein großes Abflussrohr, das Wasser in die Lesum drainierte, verschlossen wurde. Dies führte zu Stauungen von Grund- und Regenwasser in den Gärten der Anwohner.
Das Ressort für Wirtschaft, Häfen und Transformation war verpflichtet, diese Maßnahme durchzuführen, da es ursprünglich als Projektträger der Hafenverfüllung fungierte. Die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) vertrat das Ressort in diesem Projekt. Für die Umsetzung war ein wasserrechtliches Planfeststellungsverfahren notwendig, das von der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft genehmigt werden musste. Bremenports übernahm die Bauleitung und die ökologische Begleitung der Arbeiten.
Die Etablierung dieser Flachwasserzone unterstreicht die Wichtigkeit, ökologische Ausgleichsmaßnahmen ernst zu nehmen und umzusetzen. In Zeiten, in denen der Einfluss menschlicher Aktivitäten auf natürliche Lebensräume stetig zunimmt, bietet dieses Projekt einen Lichtblick für die Wiederherstellung von Biodiversität in städtischen Gewässern. Dabei bleibt es spannend zu beobachten, wie sich die neue Flachwasserzone in den kommenden Monaten entwickeln wird.
Für weitere Informationen zu diesem Thema können Interessierte den ausführlichen Bericht auf www.weser-kurier.de nachlesen.
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