Gipfeltreffen der First Ladies in Wien: Frauen für Frieden und Sicherheit!
Gipfeltreffen der First Ladies in Wien: Frauen für Frieden und Sicherheit!
Wien, Österreich - Am 18. Juni 2025 fand in der Hofburg in Wien ein bedeutendes Gipfeltreffen mit neun First Ladies und einem First Gentleman statt. Gastgeberinnen dieser Veranstaltung waren Doris Schmidauer, die Ehefrau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, sowie Olena Selenska, die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten. Die Veranstaltung, die in einer Kooperation mit Außenministerin Beate Meinl-Reisinger eröffnet wurde, brachte mehrere First Ladies aus verschiedenen Ländern zusammen, darunter Albanien, Armenien, Estland, Finnland und Guatemala, sowie den First Gentleman aus Slowenien. Dieses Treffen war der erste Gipfel außerhalb Kiews, wo Selenska im Jahr 2021 den ersten Gipfel organisiert hatte, gefolgt von drei weiteren Treffen in den Jahren 2022, 2023 und 2024.
Die Themen des Gipfels waren vielfältig und drehten sich um die Rolle von Frauen für Frieden und Sicherheit, das Protokoll sowie die Public Diplomacy und Soft Power. Im Rahmen eines Panels zu geopolitischen Entwicklungen sprach Zuzana Čaputová, die frühere Präsidentin der Slowakei. Es wurden auch wichtige Fragen zur Definition der Rollen der First Ladies und Gentlemen, verfügbaren Ressourcen und Hindernissen in ihrer Tätigkeit diskutiert. In diesem Kontext trugen Emil Brix, Direktor der Diplomatischen Akademie, sowie Ursula Gamauf-Eberhardt, Präsidentin der Sommerakademie der OSZE, zum Austausch bei.
Friedensprozesse und die Rolle von Frauen
Der Gipfel findet in einem entscheidenden Kontext statt, der die Bedeutung der UN-Resolution 1325 zu „Frauen, Frieden und Sicherheit“ unterstreicht. Diese Resolution, die im Oktober 2000 einstimmig vom UN-Sicherheitsrat verabschiedet wurde, betont die Notwendigkeit der Mitwirkung von Frauen in Friedensprozessen. Studien zeigen, dass die Beteiligung von Frauen an Verhandlungen die Chancen auf einen nachhaltigen Frieden erheblich erhöht. Dennoch war zwischen 1992 und 2019 nur ein Bruchteil von 13% der Verhandlungsführenden in Friedensverhandlungen weiblich.
Insbesondere in Krisengebieten leisten Frauen entscheidende Arbeiten, etwa durch Verhandlungen mit Milizen und die Schaffung geschützter Räume. Deutschland hat sich global für die Umsetzung der Agenda „Frauen, Frieden und Sicherheit“ eingesetzt und kann auf eine Reihe von Projekten verweisen, die auf die Stärkung der politischen Teilhabe von Frauen in Krisenregionen abzielen. Dazu zählen unter anderem der „Women’s Peace and Humanitarian Fund“ sowie das „African Women Leaders Network“. Diese Initiativen zeigen, wie wichtig die Einbindung von Frauen in Friedensprozesse ist.
Herausforderungen und nächste Schritte
Obgleich die UN-Resolution als Sensation gefeiert wurde und zahlreiche Folgeresolutionen zur weiteren Präzisierung beitrugen, bleibt die tatsächliche Umsetzung der Ziele unzureichend. Die Notwendigkeit einer gesonderten UN-Resolution zur Stärkung der Rolle von Frauen als Akteurinnen wird immer wieder betont. Kritische Stellungnahmen wie Schattenberichte des Frauensicherheitsrats heben sowohl Stärken als auch Schwächen der Implementierung hervor.
Die Diskrepanz zwischen den Intentionen der Resolution und der realen Umsetzung sollte die Bundesregierung motivieren, die entsprechenden Strategien national und international zu bündeln. Ein kontinuierlicher Austausch und die Förderung von Genderforschung, insbesondere zu männlichem Verhalten und dessen Einfluss, sind dringend erforderlich, um Frauen in Konfliktvermeidung und Friedensprozessen eine stärkere Stimme zu geben.
Der Gipfel in Wien hat somit nicht nur die Aufmerksamkeit auf die Rolle der First Ladies gelenkt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über die globale Realität von Frauen in Konfliktsituationen geleistet. Schritte zur Verbesserung der Mitwirkung von Frauen in Friedensprozessen sind nicht nur nötig, sondern entscheidend für eine nachhaltige Konfliktlösung.
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Ort | Wien, Österreich |
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