
Am 31. März 2025 wird bekannt, dass fünf Frauen, die zwischen 1995 und 2012 für die Fluggesellschaft Fayair sowie andere Unternehmen von Mohamed Al-Fayed tätig waren, rechtliche Schritte gegen den verstorbenen Geschäftsmann einleiten wollen. Die Frauen beschuldigen Al-Fayed schwerer sexueller Übergriffe, Belästigung und Misshandlung. Ihr Anwalt, Richard Meeran, berichtete, dass einige Betroffene während des Versuchs, ihre Erlebnisse öffentlich zu machen, „beschimpft und bedroht“ wurden. Die Anwälte streben zivilrechtliche Schadensersatzansprüche für ihre Mandantinnen an und fordern eine unabhängige öffentliche Untersuchung, um Al-Fayeds Nachlassverwalter rechtlich für den Missbrauch zur Verantwortung zu ziehen. Laut kleinezeitung.at sind die Vorwürfe gegen Al-Fayed seit September 2022 in den Fokus gerückt, insbesondere nach der Ausstrahlung einer BBC-Dokumentation mit dem Titel „Al Fayed: Predator at Harrods“.
Diese Dokumentation führte zu einem Anstieg von weiteren Vorwürfen, insbesondere von ehemaligen Angestellten von Harrods. Die Interessenvereinigung Justice for Harrods Survivors hat in diesem Zusammenhang über 400 Meldungen erhalten, die nicht nur Harrods betreffen, sondern auch angeblichen Missbrauch beim FC Fulham und im Ritz Hotel in Paris. Harrods gab bekannt, dass 250 Personen Kontakt aufgenommen haben, um über potenzielle außergerichtliche Einigungen zu verhandeln.
Erfahrungen und Unterstützung der Betroffenen
Die aktuelle Situation hat Aufmerksamkeit auf die schweren Vorwürfe gelenkt. Mehr als 400 angebliche Opfer oder Zeugen haben sich an Anwälte gewandt. Ein Anwalt der Gruppe „Justice for Harrods Survivors“ bezeichnete den Fall als den schlimmsten Fall von Unternehmensmissbrauch von Frauen weltweit. Die Vorwürfe beziehen sich auf wiederholte Übergriffe über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren in verschiedenen von Al Fayed betriebenen Einrichtungen, einschließlich Harrods, dem Ritz in Paris und dem FC Fulham. Diese Vorfälle betreffen betroffene Überlebende aus verschiedenen Ländern wie dem Vereinigten Königreich, den USA, Kanada, Europa, Australien und Asien, wie bbc.com berichtet.
Die Gruppe Justice for Harrods Survivors hat jetzt das formale Verfahren eingeleitet, um eine rechtliche Klärung der Ansprüche zu erreichen. Sie erwartet, in den kommenden Wochen hunderte weiterer Ansprüche an Harrods zu übermitteln. Dean Armstrong KC, ein Anwalt der Gruppe, kündigte eine Vereinbarung mit einer größeren Rechtskanzlei an, die die Bearbeitung der Ansprüche übernehmen soll. Diese Kanzlei hat Kenntnisse in diesem Bereich und die nötige finanzielle Unterstützung für den Rechtsstreit.
Kontext und rechtliche Maßnahmen
Die anhaltende Debatte über sexuellen Missbrauch am Arbeitsplatz kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Europäische Kommission praktische Leitlinien plant, um sexuelle Belästigung zu bekämpfen. Diese Initiative zielt darauf ab, die Würde aller Beschäftigten zu schützen. Der Verhaltenskodex richtet sich an Arbeitgeber, Gewerkschaften und Arbeitnehmer und enthält Empfehlungen zur Definition von unangebrachtem Verhalten sowie zu Maßnahmen gegen dafür Verantwortliche. Arbeitgeber sollen Grundsatzvereinbarungen zur Nicht-Duldung sexueller Belästigung erlassen und Maßnahmen zur Unterstützung der Betroffenen einführen, so die Informationen auf eur-lex.eu.
Die gegen Al-Fayed erhobenen Vorwürfe verdeutlichen die Notwendigkeit, umfassende Schutzmaßnahmen für die Beschäftigten in sämtlichen Branchen und Unternehmen zu implementieren. Die laufenden rechtlichen Schritte könnten weitreichende Auswirkungen auf den Umgang mit Missbrauchsvorwürfen und die Verantwortung von Arbeitgebern haben.
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