Herdecke (ots)
Am vergangenen Wochenende war die Freiwillige Feuerwehr Herdecke gleich mehrfach gefragt. Insgesamt sieben Einsätze begleiteten die ehrenamtlichen Helfer, die sich sowohl um technische Hilfeleistungen als auch um die Sicherheit der Bürger kümmerten. Besonders hervorzuheben ist eine Rettungsaktion, die am Samstag in einem unwegsamen Waldgebiet stattfand.
Um 10:23 Uhr wurde die Feuerwehr zur Ostender Straße gerufen, als ein Notruf einging. Eine Spaziergängerin hatte mit ihrem Hund einen unglücklichen Sturz erlitten und konnte sich selbst nicht mehr aus der schwierigen Situation befreien. Die Feuerwehr rückte schnell mit einem Hilfeleistungs-Löschfahrzeug (HLF) und einem geländegängigen Mehrzweckfahrzeug aus, um die verletzte Person rasch zu unterstützen.
Rettungsaktion im schwierigen Gelände
Dank moderner Technik und gutem Training gelang es den Einsatzkräften, die Frau mithilfe eines Schleifkorbs und eines speziellen Tragegestells, dem sogenannten „Mule“, sicher aus dem unwegsamen Gelände zu transportieren. Diese Art der Trage ist besonders für solche Einsätze geeignet, da sie sowohl Komfort für den Patienten bietet als auch das Tragen für die Rettungskräfte erleichtert.
Nachdem die Patientin sicher in das nahegelegene Krankenhaus gebracht wurde, blieb die Feuerwehr jedoch nicht untätig. Ein weiterer Einsatz ließ nicht lange auf sich warten, als um 13:23 Uhr ein Sonnenschirm gemeldet wurde, der aufgrund starken Windes auf einem Dach gelandet war. Auch in diesem Fall bewiesen die Einsatzkräfte ihre Flexibilität und kümmerten sich um die unliebsame „Dachlast“.
Im weiteren Verlauf am Samstag kümmerte sich die Feuerwehr um einen brennenden Mülleimer an einem Radweg an der Wetterstraße. Der Mülleimer hatte bereits Feuer gefangen, doch die Feuerwehr war schnell genug vor Ort, um mit einem Kleinlöschgerät nachzuschauen und sicherzustellen, dass das Feuer vollständig gelöscht war.
Vielseitige Einsätze und internes Sommerfest
Ein Brandmeldealarm, der am Freitagmorgen um 10:06 Uhr aus einem Gaskraftwerk an der Wetterstraße ausgelöst wurde, stellte sich als Fehlalarm heraus, was auf Arbeiten vor Ort zurückzuführen war. Auch in der Harkortstraße wurde die Feuerwehr gerufen, um eine Ölspur zu beseitigen, was um 15:21 Uhr geschah. Ein weiteres Highlight des Einsatzwochenendes war eine vermeintliche Rauchentwicklung, die sich um 20:32 Uhr als intensives Grillfeuer erwies. Hier wurden die Betreiber dazu angehalten, das Feuer selbst zu löschen, da es keine unmittelbare Gefahr darstellte.
Der Feuerwehrsprecher merkte an: „Die Feuerwehr wurde am Wochenende wieder zu sieben Einsätzen alarmiert. Es war wieder viel los.“ Dies zeigt die Vielfältigkeit und das Engagement der Feuerwehrleute, die an jedem Wochenende bereit sind, zu helfen und ihre Dienste anzubieten.
Besonders schön war, dass parallel zu den Einsätzen am Samstag ein internes Sommerfest für die Feuerwehrangehörigen und deren Familien stattfand. Dies wurde als kleine Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit gewertet und brachte die Mitglieder der Feuerwehr zusammen. Ein Teil des Teams hatte die Verantwortung, während des Festes bereit zu bleiben, um mögliche Notfälle zu bearbeiten.
Die Freiwillige Feuerwehr Herdecke beweist einmal mehr, dass sie nicht nur eine schützende Hand in der Not ist, sondern auch eine wichtige Gemeinschaft im Alltag bildet, die stets zur Stelle ist, um anderen in Schwierigkeiten zu helfen und gleichzeitig den Teamgeist zu fördern.
Patientenrettung im unwegsamen Gelände
Die anspruchsvolle Umgebung bei Rettungseinsätzen kann für Einsatzkräfte sehr herausfordernd sein. Dies wurde erneut deutlich bei der Patientenrettung im Bereich Ostender Weg, wo die Freiwillige Feuerwehr Herdecke eine verletzte Person aus einem Waldgebiet befreien musste. Solche Einsätze erfordern nicht nur Fachwissen und körperliche Fitness, sondern auch spezielle Ausrüstungen wie Tragesysteme und Geländefahrzeuge, um sicherzustellen, dass sowohl der Patient als auch die Einsatzkräfte während des Rettungsprozesses nicht zusätzlich gefährdet werden.
Geräte wie der Schleifkorb und das spezielle Tragegestell, das als „Mule“ bezeichnet wird, sind entscheidend für die schnelle und sichere Befreiung von Patienten aus unzugänglichen Bereichen. Mehrere Feuerwehrstationen in Deutschland nutzen ähnliche Techniken und Ausstattungen, um im Ernstfall optimal vorbereitet zu sein. Der Erfolg dieser Einsätze hängt oft von der Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst und manchmal auch dem örtlichen Sanitätsdienst ab. Ein koordinierter Einsatz kann die Zeit, die ein Patient benötigt, um professionelle medizinische Hilfe zu bekommen, erheblich verkürzen.
Einsätze und Alarmierungen im Überblick
Die Wochenendberichte der Freiwilligen Feuerwehr Herdecke zeigen einen umfassenden Einsatzplan, der von verschiedenen Alarmierungen geprägt ist. Insgesamt sieben Einsätze über zwei Tage hinweg verdeutlichen sowohl die Herausforderungen, vor denen die Feuerwehr steht, als auch ihr Engagement bei Einsätzen. Nicht nur technische Hilfe bei einem weggeflogenen Sonnenschirm oder bei einem Brandmeldealarm aus einem Industriebetrieb, sondern vor allem die Mobilisierung für Notfälle bringt viel Verantwortung mit sich.
Die Alarmierungssysteme der Feuerwehr haben sich in den letzten Jahren weiterentwickelt, um schnellere Reaktionszeiten zu ermöglichen. Die effektive Zusammenarbeit und richtige Einschätzung der Lage vor Ort können im entscheidenden Moment über Leben und Tod entscheiden. Beispielsweise wurden in diesen Berichten Alarme registriert, die sich als Fehlalarme entpuppten, wie der blind ausgelöste Alarm aus dem Gaskraftwerk. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, trotz der möglichen Enttäuschungen professionell und zielgerichtet zu reagieren.
Fakten zur Einsatzzahlen und Trends
Statistiken über die Einsätze von Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland belegen, dass die Alarmierungen und Einsätze in den letzten Jahren tendenziell zunehmen. Laut dem Deutschen Feuerwehrverband gab es 2020 in Deutschland über 1,6 Millionen Einsätze von Feuerwehren. Diese Zahl stellt einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren dar und ist ein Indikator für die ständig wachsenden Anforderungen an die Feuerwehren in urbanen sowie ländlichen Gebieten (siehe Deutscher Feuerwehrverband).
Zusätzlich haben Umfragen zur öffentlichen Wahrnehmung der Feuerwehr ergeben, dass der Großteil der Bevölkerung auf die ehrenamtlichen Einsatzkräfte als wichtigen Bestandteil der Gesellschaft setzt. Etwa 90% der Befragten geben an, dass sie den Einsatz der Feuerwehr in Notfällen als unverzichtbar wahrnehmen. Solche Umfragen unterstützen die Forderung nach mehr Ressourcen und Unterstützung für freiwillige Feuerwehrleute.
– NAG