In den jüngsten politischen Diskussionen fordert SPÖ-Chef Andreas Babler einen umfassenden „Kassasturz“ zur klaren Festlegung der Budgetzahlen. In einem Interview mit oe24 betonte Babler, dass die aktuellen Haushaltsprobleme, bei denen ein Defizit von bis zu 15 Milliarden Euro erwartet wird, nicht allein durch Einsparungen lösbar sind. Größere Einschnitte in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Bildung wären unvermeidbar, wenn ausschließlich auf Ausgabenkürzungen gesetzt wird. Daher drängt Babler auf gemeinsame Gespräche mit der Regierung, um einen finanziellen Fahrplan zu erarbeiten. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Bundeskanzler Karl Nehammer bisher einer Vermögenssteuer kritisch gegenübersteht, aber Babler fordert, alle Seiten müssten über ihren Schatten springen und gerechte Lösungen finden, um die Bevölkerung zu entlasten.
Politischer Wandel und Besteuerung von Vermögen
Im Gespräch mit kontrast.at äußerte Babler seine Überzeugung, dass die Bevölkerung eine Sehnsucht nach Veränderung hat. Als SPÖ-Chef setzt er sich dafür ein, dass 98 Prozent der Österreicher:innen steuerlich entlastet werden, während lediglich die vermögendsten 2 Prozent einen fairen Beitrag leisten sollen. Mit einer angepassten Vermögensbesteuerung könnten enorme Mittel mobilisiert werden, um die sozialen Systeme, insbesondere das Gesundheitssystem, zu stärken. Das Ungleichgewicht in der Vermögensverteilung ist ihm ein großes Anliegen; ein Prozent der Bevölkerung besitzt die Hälfte des nationalen Vermögens. Den Reichen müsse die Last aufgebürdet werden, um die Schere zwischen Arm und Reich zu schließen und eine gerechtere Verteilung zu ermöglichen.
Babler kritisiert auch die aktuelle Regierung, die sich laut ihm oft vor Herausforderungen drücke, wie der Teuerung und dem zunehmend ungleichen Zugang zu wirtschaftlichen Ressourcen. Zudem zeigt er sich besorgt über die langsame Reaktion der Regierung auf Naturkatastrophen und die fehlende Verabschiedung eines Klimaschutzgesetzes, was in den letzten 1.000 Tagen nicht gelungen sei. Der SPÖ-Chef beschreibt seine Vision als einen aktivierenden Staat, der nicht zögert, in notwendige Bereiche einzugreifen, um die Lebensqualität aller Österreicher:innen nachhaltig zu verbessern.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung