Niederlande: D66 gewinnt Wahl, Wilders zweitklassig und isoliert!
D66 gewinnt die Parlamentswahl in den Niederlanden am 3.11.2025, während Geert Wilders' PVV Sitze verliert. Zukunft der Koalitionsgespräche ungewiss.

Niederlande: D66 gewinnt Wahl, Wilders zweitklassig und isoliert!
Am 3. November 2025 wurde das endgültige Wahlergebnis der Parlamentswahlen in den Niederlanden bekannt gegeben. Die Regierung um den Spitzenkandidaten Rob Jetten von der Partei D66 (Demokraten 66) hat die Wahl gewonnen und sichert sich 26 von 150 Mandaten im Parlament. Dies entspricht einem historischen Ergebnis, da D66 und die anti-islamische Partei PVV von Geert Wilders beide 26 Sitze erringen konnten, jedoch D66 weniger Stimmen als die PVV erhalten hat. Die vollständige Auszählung der Stimmen, einschließlich der Briefwahlstimmen aus dem Ausland, wurde von der niederländischen Nachrichtenagentur ANP verfolgt.
Eine entscheidende Rolle spielten dabei die rund 135.000 Briefwahlstimmen, von denen 90.000 von im Ausland lebenden Niederländern abgegeben wurden. Während D66 am Freitag vor der offiziellen Bekanntgabe einen uneinholbaren Vorsprung erarbeiten konnte, bleibt ungewiss, ob die PVV unter Wilders Teil der neuen Koalition wird. Die Zusammenarbeit zwischen D66 und der PVV wird von allen größeren Parteien ausgeschlossen, was die Regierungsambitionen Wilders’ stark einschränkt.
Politische Landschaft und Koalitionsmöglichkeiten
Das derzeitige politische Klima ist durch eine starke Fragmentierung gekennzeichnet. D66 hätte theoretisch die Möglichkeit, einen weiteren Sitz zu gewinnen, was die PVV auf den zweiten Platz verdrängen würde. Die nächste Koalitionsregierung dürfte jedoch mindestens vier Parteien umfassen, um eine stabile Mehrheit von 65 der 128 möglichen Abgeordneten zu sichern.
Nach dem brisanten Ergebnis der Wahl hat Geert Wilders seine Niederlage nicht anerkannt und erhebt Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Wahlergebnisses. Die Wahlbehörden haben diese Bedenken allerdings als haltlos zurückgewiesen. Dies ist besonders bemerkenswert, da die PVV im Vergleich zur letzten Wahl 2023 elf Sitze verloren hat und Wilders’ Partei zuvor Teil einer Koalition war, die jedoch nach elf Monaten abgebrochen wurde. In der neuen Parlamentkonstellation sind 14 Parteien vertreten, was für die Bildung einer Regierung große Herausforderungen mit sich bringt.
Reaktionen und Ausblick
Rob Jetten feierte den Wahlsieg der D66 mit der Verteilung von Kuchen, während sich die Koalitionsgespräche aufgrund der unklaren Sitzungsergebnisse verzögern könnten. Wilders drängt darauf, die Diskussionen zu verschieben, bis eine endgültige Klarheit über die Wahlergebnisse besteht. Am 7. November 2025 wird das offizielle Endergebnis schließlich angekündigt, was weitere Spekulationen über die mögliche Zusammensetzung der neuen Regierung anheizen könnte. Das Wahlsystem in den Niederlanden ist durch das Verhältniswahlrecht ohne eine Fünf-Prozent-Hürde gekennzeichnet, was zu einer Fülle an Parteien führt und die Koalitionsbildung weiter kompliziert.
Die nächste reguläre Parlamentswahl in den Niederlanden ist für 2029 angesetzt. Der gegenwärtige politische Trend zeigt, dass die Regierungsparteien nur etwa 23,4% der Stimmen erreichen, was die Notwendigkeit einer breiten Koalition unterstreicht. Angesichts der Herausforderungen bleibt abzuwarten, welche politischen Richtungen die neue Regierung wählen wird und ob Wilders in irgendeiner Form Einfluss auf die kommenden Entscheidungen nehmen kann.
Für weiterführende Informationen über die Wahlen und die politische Situation in den Niederlanden können die Berichte von oe24, Zeit sowie PolitPro eingesehen werden.