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Im Libanon gerät die humanitäre Lage zusehends katastrophal, wie die jüngsten Berichte zeigen. Laut dem UNHCR-Vertreter Ivo Freijsen sind die letzten Wochen die tödlichsten seit Jahrzehnten, mit über 3.500 Toten und 15.000 Verletzten durch die verstärkten Luft- und Bodenangriffe Israels. Bedrohte Zivilisten werden in ihrer Not immer weiter in die Flucht getrieben, während ein kalter Winter eintritt, der die Situation noch verschärft. Der UNHCR hat seit Oktober bereits 450.000 Menschen mit Lebensmitteln, Schutz und Unterkunft unterstützt, jedoch befindet sich die Hilfsbereitschaft in alarmierender Schieflage, da weniger als 50 Prozent der benötigten Mittel zur Verfügung stehen, um die humanitäre Krise zu bewältigen, so UNHCR.
Russische Rückkehrpläne und akute Not
Die Situation für syrische Flüchtlinge im Libanon ist ebenfalls dramatisch. Lange Zeit stand der Rückkehr der Flüchtlinge im Fokus der libanesischen Politik, jedoch bleibt dieser Plan unrealistisch. Das Rückkehrversprechen wird durch massive Infrastrukturzerstörungen in Syrien entwertet, etwa durch Bombardierungen, die das Leben der Menschen dort gefährden. Berichten zufolge möchte rund ein Viertel der syrischen Flüchtlinge in den kommenden zwölf Monaten in ihre Heimat zurückkehren. Mariam, eine Flüchtlingsmutter im Libanon, schildert, dass sie trotz großer Sehnsucht in der Heimat bleiben will, um die Grundbedürfnisse ihrer Kinder zu sichern. Die UNHCR-Daten zeigen, dass 80 Prozent der rückkehrenden Flüchtlinge Frauen und Kinder sind, die oft verletzt und hilfsbedürftig ankommen. Die aktuellen Konflikte haben dazu geführt, dass die Rückkehr nach Syrien für viele nicht möglich ist, was nur eine der vielen Herausforderungen ist, mit denen die Betroffenen konfrontiert sind, wie Kleine Zeitung berichtet.
Die Caritas im Libanon versucht, so gut es geht, den Flüchtlingen zu helfen, indem sie medizinische Versorgungszentren und mobile Einheiten bereitstellt. Die traumatischen Erlebnisse und der Mangel an grundlegenden Ressourcen führen zu einem hohen Bedarf an psychologischer und medizinischer Unterstützung. Momentan leben viele Flüchtlinge unter extrem schwierigen Bedingungen, ohne Zugang zu Bildung oder adäquater Gesundheitsversorgung. Daher ist die Notwendigkeit internationaler Hilfe dringend und unabdingbar, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern und den Menschen im Libanon und Syrien ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
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