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Am 3. Januar 2025 sind die Koalitionsverhandlungen nach 97 Tagen endgültig gescheitert, als die NEOS aus den Gesprächen zwischen ÖVP und SPÖ ausstiegen. Diese verlängerten Verhandlungen waren angesichts der komplexen Wahlsituation zu erwarten, da es bereits 62,4 Tage bis zur Bildung einer neuen Regierung gedauert hatte, was die bisherigen Schnittwerte sprengt. Der Vergleich zu den letzten Koalitionsverhandlungen vor fünf Jahren ist frappierend: Damals wurde der Koalitionspakt nach 100 Tagen verkündet, doch der Fortschritt war diesmal sichtbar zähflüssiger, wie Krone.at berichtete.
Auf Rekordkurs zur längsten Regierungsbildung?
Der aktuelle Stand deutet darauf hin, dass die Wahl vom 29. September 2024 neuer Rekordhalter für die längste Zeitspanne zwischen Wahl und Regierungsbildung werden könnte. Der bisherige Rekord von 129 Tagen, der nach der Wahl 1962 aufgestellt wurde, könnte in greifbare Nähe rücken, vorausgesetzt, dass die Verhandlungen bis zum 6. Februar 2025 fortgeführt werden. Seit dem 1. Dezember hat die Verhandlungsdauer bereits die durchschnittliche Zeit bei früheren Nationalratswahlen übertroffen, die bei 62,4 Tagen liegt, und die Gespräche zwischen Türkis, Rot und Pink würden mit ihren 96 Tagen den fünften Platz in der Historie belegen, falls sie erfolgreich abgerundet worden wären, so Vienna.at.
Im Vergleich zu den historischen Daten haben die kürzesten Verhandlungen 23 Tage gedauert, während die längsten bis zu 124 Tage in der späten 1990er Jahren reichten. Vor allem der Unterschied zur Wahl 2019 zeigt die aktuelle Lage auf: Damals wurde die neue Regierung bereits sechs Tage nach Abschluss der Koalitionsgespräche angelobt, während die aktuellen Verhandlungen unter dem neugewählten ÖVP-Chef Nehammer 23 Tage benötigten, um einen offiziellen Regierungsbildungsauftrag zu erhalten. Dieser Stillstand in den Verhandlungen wirft ein ungewohntes Licht auf die politische Landschaft und die Herausforderungen, die die Parteien derzeit bewältigen müssen.
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