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Kinderarbeit in Ghana: Schokolade mit bitterem Beigeschmack!

In Ghana und der Elfenbeinküste arbeiten schockierende 1,6 Millionen Kinder in der Kakaoindustrie, wie Berichte von tagesschau.de und Orientierung Spezial offenbaren. Der Grund für diese tragische Realität sind extreme Lebensbedingungen. Viele Kakaobauern können es sich nicht leisten, Erwachsene zu beschäftigen, und sind gezwungen, ihre eigenen Kinder zur Arbeit auf den Plantagen mitzunehmen. Diese Kinder, oft noch im Grundschulalter, verrichten schwere körperliche Arbeit, anstatt die Schule zu besuchen. Der zehnjährige Kofi hat es nicht leicht: Er schneidet Kakaoschoten und träumt insgeheim davon, zur Schule zu gehen, muss aber seine Mutter unterstützen. "Es ist sehr schwierig, aber ich mache es trotzdem", sagt er, während er sich mit schweren Werkzeugen der Gefahren seines Alltags ausgesetzt sieht.

Kinderarbeit trotz gesetzlicher Bestimmungen

Trotz bestehender Gesetze, die Kinderarbeit in Ghana verbieten, bleibt die Durchsetzung dieser Vorschriften ein großes Problem. Viele Kakaobauern haben nicht die Mittel, erwachsene Arbeitskräfte einzustellen, und sind deshalb auf die Hilfe ihrer Kinder angewiesen. Ein Bauernvertreter, Joseph Addo, drückt es aus: "Wir wollen unsere Kinder gar nicht arbeiten lassen, sondern dass sie zur Schule gehen." Die Kakaoplantagen, die für Ghana und die Elfenbeinküste von zentraler Bedeutung sind, produzieren 60% des weltweiten Kakaos, doch die Bauern halten nur einen mageren Anteil an den Gewinnen der Schokoladenindustrie. Laut Fiifi Boafo vom Ghana Cocoa Board sei die Fehlende Unterstützung von großem Interesse für die Entwicklung der Kakaoernte und die Zukunft der Kinder.

Hilfsorganisationen innerhalb Ghans setzen sich aktiv für die Verbesserung der Situation ein, so berichtet Orientierung Spezial über die Anstrengungen von Sister Regina Ignatia Aflah und ihren Schwestern, die versuchen, Kinderarbeit in der Region zu bekämpfen. Dabei ist die Situation mehrdimensional: Während Kinder arbeiten, bleibt ihre Bildung auf der Strecke. In den Monaten der Haupternte zwischen August und Dezember sind viele Klassenräume leer, da die Kinder auf den Feldern helfen müssen. Zudem hat die gestiegene Schokoladenproduktion in den letzten zehn Jahren den Anteil der Kinderarbeit sogar erhöht, was die gesamte Situation noch prekärer macht.

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Die große Frage bleibt: Wo bleiben die Verantwortlichen der Schokoladenindustrie? Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass große Firmen wie Nestlé und Mars es versäumt haben, die Kinderarbeit gänzlich zu eliminieren, obwohl sie die Mittel dazu hätten, so berichtet tagesschau.de. Die westafrikanischen Staaten haben nun den großen Herstellern ein Ultimatum gestellt, das von möglichen Sanktionen begleitet wird. Doch ob diese Drohungen in Taten umgesetzt werden, bleibt abzuwarten, während die Kinder weiterhin die Hauptlast dieser Krise tragen müssen.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Kinderarbeit
In welchen Regionen?
Ghana, Elfenbeinküste
Genauer Ort bekannt?
1060 Wien, Österreich
Ursache
Armut, niedrige Preise
Beste Referenz
ots.at
Weitere Quellen
tagesschau.de

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