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Die Gewalt an Wiens Schulen erreicht alarmierende Ausmaße, während die Verantwortlichen, darunter Bildungsstadtrat Wiederkehr und Bildungsdirektor, ratlos gegenüber der Situation stehen. Lehrer fühlen sich in der gegenwärtigen Lage zunehmend überfordert und berichten von einem Anstieg von aggressivem Verhalten, sogar unter Neunjährigen. Der Wiener FPÖ-Klubchef und Bildungssprecher Maximilian Krauss äußerte sich empört über die mangelnden Maßnahmen zur Gewaltprävention und der unzureichenden Unterstützung für Lehrer. Aktuell haben sie nur eine 14-seitige Anleitung, die Ambivalenzen im Umgang mit renitenten Schülern behandelt, jedoch keine klaren Strategien, wenn diese Ansätze nicht fruchten. „Es ist unfassbar, dass immer mehr Volksschullehrer ihren Dienst quittieren“, so Krauss, der auf die Dringlichkeit eines Gewaltpräventionspakets hinweist, das von Experten erarbeitet werden sollte, sowie auf die Notwendigkeit, gewaltbereite Schüler von Schulen fernzuhalten, wie ots.at berichtet.
Mangelhafte Ausbildung in der Lehrerbildung
Zusätzlich zur besorgniserregenden Gewalt gibt es auch schwerwiegende Probleme in der Lehrerbildung. Bis ins 18. Jahrhundert war die Ausbildung für Lehrer kaum geregelt, und Unterricht wurde oft von unqualifizierten Personen gehalten. Erst 1771 wurde die Wiener Normalschule gegründet, die Lehrer ausbilden sollte. Im Laufe der Jahrhunderte wurden Reformen angestoßen, doch die Standards blieben oft unzureichend. Trotz einer stetigen Entwicklung in der Lehrerbildung, die schließlich zur Gründung von Pädagogischen Hochschulen führte, zeigen die aktuellen Ereignisse, dass die in die Bildung investierten Anstrengungen nicht ausreichen, um die Herausforderungen zu meistern, vor denen Lehrer an Wiener Schulen stehen, wie auf geschichtewiki.wien.gv.at dargelegt wird. Die Probleme in der Lehrerbildung und die damit verbundenen Unzulänglichkeiten in der Praxis könnten somit zu einem Teil der Lösung für die akuten Konflikte in Schulen werden.
Krauss fordert die Eltern in die Pflicht zu nehmen und schlägt vor, dass nur diejenigen, die sich ihrer Erziehungsverpflichtungen stellen, weiterhin Anspruch auf Familienbeihilfe und Kindergeld haben sollten. Dies könnte der Schlüssel zu einer nachhaltigen Lösung der wachsenden Konflikte an Wiens Schulen sein und deutet auf eine umfassende Betrachtung der aktuellen Herausforderungen in der Bildungslandschaft hin. Die Entwicklung der Lehrerbildung und die räumlichen und institutionellen Gegebenheiten müssen dringend auf die realen Bedürfnisse der Schüler und Lehrer abgestimmt werden.
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