In Brasilien hat ein schwerwiegender Vorwurf gegen die Tochtergesellschaft des chinesischen Elektroauto-Herstellers BYD das öffentliche Interesse erregt. Behörden in Bahia stuften mehr als 150 chinesische Arbeiter auf einer Baustelle des Unternehmens als Opfer von Menschenhandel ein. Die betroffenen 163 Arbeiter wurden in der Nähe einer Fabrik entdeckt, die im Rahmen eines enormen Investitionsprojekts errichtet wird.
Vorwürfe und Reaktionen
Sowohl BYD als auch die für den Bau verantwortliche Jinjiang Group widersprechen den schweren Vorwürfen und betonen, dass es sich nicht um Menschenhandel handelt. Beide Unternehmen haben sich jedoch bereit erklärt, die Arbeiter in Hotels unterzubringen, während über die Beendigung ihrer Arbeitsverträge verhandelt wird. Die betroffenen Unternehmen drängten darauf, dass diese Situation nicht den Vorwurf des Menschenhandels rechtfertige. BYD, mittlerweile einer der global führenden Hersteller von Elektrofahrzeugen, arbeitete zudem intensiv daran, seine Expansion in Brasilien voranzutreiben, inklusive der geplanten Produktion in der neuen Fabrik, die 2025 in Betrieb gehen soll.
Die Errichtung des neuen Werks in Bahia, das mit einer Jahreskapazität von 150.000 Fahrzeugen starten soll und in das 620 Millionen Dollar investiert wurden, steht im Zeichen des zunehmenden Einflusses Chinas in Brasilien. BYD hält bereits zwei weitere Produktionsstätten im Land, was das Unternehmen zu einem Schlüsselspieler im brasilianischen Automarkt macht. Laut Branchenanalysen wurde fast jedes fünfte Fahrzeug von BYD, das in den ersten elf Monaten des Jahres 2024 außerhalb Chinas verkauft wurde, in Brasilien gefertigt, wie Krone.at und Manager Magazin berichten. Diese Entwicklung zeigt nicht nur das Wachstum des Unternehmens, sondern auch die potenziellen Herausforderungen im Umgang mit Arbeitsbedingungen und Menschenrechten in der internationalen Produktion.
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