Die Stadt Quedlinburg, berühmt für ihre über 1.300 Fachwerkhäuser und als eines der schönsten Städtchen Europas, feiert 30 Jahre Welterbe-Status. Oberbürgermeister Frank Ruch beschreibt, wie die Stadt von einem Ort des Verfalls zu einem kulturellen Hotspot wurde. Laut MDR hat die Auszeichnung im Jahr 1994 enorm zur Sanierung beigetragen, wobei zwischen 75 und 80 Prozent der historischen Bausubstanz revitalisiert wurden. Dank eines finanziellen Engagements von etwa einer halben Milliarde DM bzw. Euro von öffentlichen und privaten Investoren erstrahlt Quedlinburg heute in neuem Glanz und zieht jedes Jahr bis zu 2 Millionen Tagesbesucher an.
Herausforderungen und Chancen des Welterbetitels
Der Welterbe-Status bringt jedoch nicht nur Ruhm, sondern auch Herausforderungen mit sich. Ruch betont, dass man den Titel "tragen und lieben" müsse, was bedeutet, dass teilweise Geduld erforderlich sei, insbesondere bei baulichen Vorhaben wie dem Bau neuer Sporthallen. Die Stadt benötigt jährlich rund sechs Millionen Euro für die fortlaufende Sanierung, erhält jedoch nur 1,2 Millionen vom Land, was die finanziellen Herausforderungen verstärkt. Auch wenn der Besucheransturm beim Event "Advent in den Höfen" bis zu 60.000 Menschen anzieht, muss die Stadt darauf achten, dass die Qualität des Tourismusses nicht leidet. Dies hat dazu geführt, dass die Förderung von Ferienwohnungen eingestellt wurde.
Ruch, der seit Juli 2015 Oberbürgermeister von Quedlinburg ist, sieht im Welterbe-Titel eine große Chance für die Stadt. Die Bewunderung der Besucher für die historischen Leistungen der Stadt wird als Stolz empfunden, was durch ein geplantes Bürgerfest zum Jubiläum gewürdigt wird. Die Feier wird auch der Gelegenheit dienen, einen Einblick in die frisch sanierten Räume des Schlosses zu gewähren, deren endgültige Fertigstellung sich nun bis Dezember 2025 verzögern könnte, wie Wikipedia berichtet.
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