Burscheid hat nach dem plötzlichen Tod von Stefan Caplan einen neuen Bürgermeister! Dirk Runge, parteilos und ein erfahrener Verwaltungsprofi mit 30 Jahren Berufserfahrung in der Stadtverwaltung, wurde von den Bürgern mit überwältigenden 98,3 Prozent der Stimmen gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 24,45 Prozent, was darauf hindeutet, dass die Bürger kaum Alternativen hatten. Runge, der zuvor als allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters tätig war, übernahm bereits 2021 die Leitung der Stadtverwaltung und wurde von allen Ratsfraktionen unterstützt. Wie rp-online.de berichtet, wird Runge nun die Geschäfte Burscheids leiten und hat ambitionierte Pläne für die Stadt.
Finanzielle Herausforderungen und Zukunftsvisionen
In seiner ersten Pressekonferenz äußerte Runge Besorgnis über die finanziellen Rahmenbedingungen der Stadt Burscheid. Trotz einer Ausgleichsrücklage von 15 Millionen Euro wird der kommende Haushalt voraussichtlich mit einem Defizit von vier Millionen Euro abgeschlossen. Runge erklärte: „Nicht nur wir, sondern alle Kommunen erhalten vom Bund immer neue Aufgaben, ohne eine auskömmliche Gegenfinanzierung.“ Dies könnte zu Kürzungen bei freiwilligen Ausgaben führen, wie er anmerkte, dass „haushaltslose Zeit“ bevorsteht. Dennoch steht das Haus der Kulturen kurz vor der Eröffnung im Oktober, und auch der Bau eines neuen Einkaufsquartiers an der Montanusstraße soll bald starten, wie rga.de führt aus.
Zusätzlich plant die Stadt, in den nächsten Wochen Containerunterkünfte für geflüchtete Personen einzurichten, da Runge mit neuen Zuweisungen rechnet. Aktuell leben etwa 200 Flüchtlinge in städtischen Unterkünften, und ein vorübergehender Aufnahmestopp wurde beantragt, da die Kapazitäten ausgeschöpft sind. Dirk Runge zeigt sich optimistisch hinsichtlich des Engagements von Ehrenamtlichen, die geflüchtete Familien unterstützen. Auch im Bereich Klimaschutz will Burscheid Akzente setzen, indem geeignete Dächer auf städtischen Gebäuden für die Solarstromproduktion untersucht werden sollen.