Klimaticket und Bahnangebot: Österreicher setzen auf die Schiene!

Klimaticket und Bahnangebot: Österreicher setzen auf die Schiene!

Immer mehr Menschen in Österreich entscheiden sich dafür, die Bahn anstelle des Autos zu nutzen. Laut Informationen von ÖkoNews belegt der aktuelle VCÖ-Bahntest 2025, der über 9.000 Fahrgäste befragte, dass 58% der Befragten nun Bahnstrecken zurücklegen, die sie zuvor mit dem Auto fuhren. Bei Senior:innen liegt dieser Anteil sogar bei beeindruckenden 81%. Das Klimaticket spielt hierbei eine entscheidende Rolle: 71% der Fahrgäste und 85% der älteren Generation geben an, dass der Erwerb dieses Tickets ausschlaggebend für ihren Umstieg war.

Darüber hinaus führt die nutzbare Reisezeit in der Bahn für 58% der Befragten sowie ein verbessertes Bahnangebot für 35% zu dieser Entscheidung. Im Jahr 2024 wurden in Österreich insgesamt 15 Milliarden Personenkilometer mit der Bahn zurückgelegt, was einen Rekordwert darstellt. Es ist bemerkenswert, dass die CO₂-Emissionen pro Personenkilometer auf der Schiene 96% niedriger sind als bei Fahrten mit einem Pkw mit Verbrennungsmotor.

Die Herausforderungen und Anforderungen an das Bahnangebot

Trotz der positiven Entwicklungen gibt es auch Herausforderungen. Etwa 20% der Befragten haben Bahnfahrten durch Autofahrten ersetzt, oft aufgrund längerer Reisezeiten oder Unpünktlichkeit. Tirols Mobilitätslandesrat René Zumtobel betont die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Mobilitätsangebots mit dichten Takten und guten Anschlüssen. Das gilt auch für die anderen Bundesländer, wobei VCÖ auf die Wichtigkeit kürzerer Reisezeiten und besserer Angebote außerhalb der Hauptverkehrszeiten hinweist.

Ein weiteres Resultat der Umstellung ist, dass fast die Hälfte der Fahrgäste bereit wäre, ihre Autofahrten noch weiter auf die Bahn zu verlagern, vorausgesetzt, die Gesamtreisezeit könnte verkürzt werden. Dies könnte durch häufigere Verbindungen und bessere Bahnhofsanbindungen realisiert werden. Derzeit sind in Österreich rund 1,8 Millionen Klimaticket-Besitzer:innen registriert, ergänzt durch über 600.000 Schüler:innen- und Lehrlingsnetzkarten.

Klimaziele und Auswirkungen auf die Verkehrspolitik

Im Kontext der Klimaziele wird die bahngebundene Mobilität zunehmend wichtiger. Laut Angaben des Umweltbundesamts ist der Verkehr verantwortlich für etwa 22% der deutschen CO₂-Emissionen. Das Bundes-Klimaschutzgesetz verfolgt das Ziel, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um mindestens 65% im Vergleich zu 1990 zu senken. Um diese Ziele zu erreichen, ist eine Stärkung der Schiene unerlässlich, mit dem Ziel, die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr bis 2030 zu verdoppeln.

Abschließend fordern Vertreter der Bahnbranche, wie Christian Hillbrand von Verkehrsverbund Vorarlberg, eine leistungsfähige Bahn als Rückgrat eines modernen Mobilitätssystems. Zudem betont Reinhard Wöhrenschimmel vom Mobilitätsministerium die Anforderungen an ein gutes Angebot, attraktive Tarife und moderne Infrastruktur, um den öffentlichen Verkehr langfristig funktional und attraktiv zu gestalten.