Der chinesische Automobilhersteller Chery hat eine strategische Entscheidung getroffen, um die Produktionskapazitäten in Russland zu nutzen. Nach dem Weggang westeuropäischer Automobilunternehmen aufgrund des Ukraine-Konflikts hat Chery die ehemaligen Werke von Volkswagen, Mercedes und Nissan übernommen, um dort seine Modelle, insbesondere den SUV Tiggo, zu produzieren.
Diese Entwicklung ist nicht zu unterschätzen, denn sie markiert eine wesentliche Veränderung im russischen Automarkt. Chery nutzt die verlassenen Produktionsstätten nicht nur effizient, sondern umgeht auch die hohen Einfuhrzölle, die Russland für importierte Fahrzeuge erhebt. Das Unternehmen hat sich entschieden, vorerst keine neuen Werke in Russland zu errichten oder bestehende zu kaufen, sondern die vorhandenen Ressourcen zu verwenden.
Chinesische Autos dominieren den Markt
Die Marktdaten zeigen einen bemerkenswerten Anstieg: Über 50% der Neuwagenverkäufe in Russland stammen mittlerweile von chinesischen Automobilherstellern. Chery allein macht davon etwa ein Fünftel aus und hat sich damit als einer der Hauptakteure etabliert. Trotz Anfragen von Journalisten hat Chery keine offiziellen Stellungnahmen abgegeben, was die Absichten und die Zukunftsplanung betrifft.
Anfangs waren die Begründungen der westeuropäischen Hersteller für den Rückzug aus Russland vielschichtig und reichten von wirtschaftlichen Faktoren bis hin zu politischen Entscheidungen. Jetzt sieht Chery die Chance, ein Stück dieses Marktes zu erobern und Kunden mit seinen Fahrzeugen zu bedienen. Die ehemaligen Werke, die einst für die Produktion europäischer PKWs genutzt wurden, sind jetzt ein Schlüssel zu ihrem Erfolg.
Produktion und zukünftige Modelle
Chery produziert in den ehemaligen Fabriken die Modelle Tiggo und Exceed. Als weiteres Beispiel für diese Integration wird der Tiggo in Russland unter dem Markennamen Xcite als Xcite X-Cross 7 verkauft. Die Entscheidung, bestehende Produktionslinien anzupassen, ist ein strategischer Schachzug, der die Flexibilität des Unternehmens in einem schnell wechselnden Markt unter Beweis stellt.
Relativ ähnliche Szenarien lassen sich auch bei anderen Herstellern beobachten. So gibt es Berichte über ein ehemaliges Werk von Stellantis, in dem jetzt der Citroën C5 gefertigt wird, obwohl Citroën selbst nicht mehr in den Produktionsprozess involviert ist. Dies zeigt, dass die Anpassungen an der Industriefläche in Russland weitreichende Auswirkungen auf die Automobilproduktion haben könnten.
Die dynamische Marktveränderung durch chinesische Hersteller wird in den kommenden Monaten sicherlich beobachtet werden. Mit der Nutzung der ehemaligen Werke und der Berücksichtigung von Produktion in Russland zeigt Chery nicht nur unternehmerischen Weitblick, sondern auch die Fähigkeit, auf die Nachfrage im russischen Markt zu reagieren. Für weitere Details zu diesem Thema finden sich umfassende Informationen hier.
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