Der italienische Bremsenhersteller Brembo hat in den letzten Jahren entscheidende Fortschritte in der Kostentransparenz erzielt. Durch die Implementierung neuer Systeme und Prozesse hat das Unternehmen einen klaren Ansatz zur Identifizierung und Minimierung von Verlustfaktoren in der Produktion entwickelt. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Verlusten und deren Auswirkungen auf die Budgetplanung zu erlangen, um gezielte Verbesserungen einzuleiten.
Ein zentrales Element im Ansatz von Brembo ist das Cost Deployment, das als Teil des World Class Manufacturing Systems (WCM) gilt. Dabei wird ein methodischer Plan verfolgt, um Kosten systematisch zu bewerten und verschiedenen Verlustfaktoren zuzuordnen. Hierbei sind bereichsübergreifende Mitarbeit und Datenanalysen entscheidend, um eine umfassende Übersichts- und Einflussnahme auf die Kostenstruktur zu ermöglichen. Beispielsweise sollte die Finanzabteilung ihrer Rolle gerecht werden und detaillierte Daten für die Entscheidungsfindung bereitstellen. Gleichzeitig müssen auch andere Abteilungen in den Prozess integriert werden, damit alle Stakeholder ihre Werte erkennen und aus diesen Einsichten Verbesserungsmaßnahmen ableiten können.
Pragmatische Implementierung über alle Standorte hinweg
Brembo verfolgt einen schrittweisen Ansatz bei der Einführung dieser Maßnahmen. Durch klar definierte Schritte wird sichergestellt, dass die Belegschaft schrittweise in die Neuerungen eingeführt wird, ohne dass sie überfordert wird. Von den Führungsetagen bis hin zu den Abteilungsleitern in den 29 Standorten des Unternehmens wird aktiv darauf geachtet, die Belegschaft einzubinden und ihre Anforderungen und Interessen zu berücksichtigen.
Diese Vorgehensweise hat sich für Brembo als erfolgreich erwiesen, was nicht zuletzt an der Auszeichnung mit dem Automotive Lean Production Award liegt. Die Jury lobte insbesondere die Schnelligkeit und hohe Qualität des Rollouts in den verschiedenen Werken. Im Werk Curno, wo etwa 1.000 Mitarbeitende tätig sind, wurden bei der Analyse von 147 Prozessen insgesamt 28 unterschiedliche Verlustarten festgestellt. Durch sorgfältige Identifizierung und kontinuierliche Optimierung der Verlustarten strebt Brembo an, noch effizienter zu werden.
Ein weiterer Aspekt des Ansatzes ist die umfangreiche Nutzung digitaler Projekte, die wertvolle Daten für die Optimierung des Cost Deployments bereitstellen. Diese Daten sind nicht nur wichtig für die Verlustpriorisierung, sondern bilden auch die Grundlage für wesentlichere Verbesserungen. Der Weg zur Einsparung ist bei Brembo zudem eng mit der Budgetplanung verknüpft. Durch die Integration von Einsparungsinitiativen in die Budgetierung wird sichergestellt, dass die Budgets auf der Basis von realen und nachvollziehbaren Daten und nicht durch Verhandlungen festgelegt werden.
In den kommenden Jahren wird erwartet, dass Brembo weiterhin an der Effizienz seiner Produktionsprozesse arbeitet und damit eine Vorreiterrolle in der Branche übernimmt. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung und der Notwendigkeit, Produktionskosten zu optimieren, könnte der innovative Ansatz von Brembo für viele andere Unternehmen in der Automobilzulieferindustrie inspirierend sein. Weitere Entwicklungen und Details zu diesem fortlaufenden Prozess lassen sich in verschiedenen Berichten nachvollziehen, unter anderem auf www.automobil-produktion.de.