Pflegekräfte fordern: Freiheit bei Medikamentengabe jetzt einführen!

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Der ÖGKV kritisiert Verzögerungen bei der Medikamentenvergabe für Pflegekräfte in Wien, fordert klare Regelungen für mehr Kompetenzen.

Der ÖGKV kritisiert Verzögerungen bei der Medikamentenvergabe für Pflegekräfte in Wien, fordert klare Regelungen für mehr Kompetenzen.
Der ÖGKV kritisiert Verzögerungen bei der Medikamentenvergabe für Pflegekräfte in Wien, fordert klare Regelungen für mehr Kompetenzen.

Pflegekräfte fordern: Freiheit bei Medikamentengabe jetzt einführen!

Der Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) übt scharfe Kritik an den weiterhin ausstehenden Maßnahmen zur Umsetzung der im Juli 2024 beschlossenen Kompetenzerweiterung für diplomierte Pflegekräfte in der Medikamentengabe. Ein zentrales Problem ist die noch nicht verhandelte Medikamentenliste zwischen dem ÖGKV und der Ärztekammer, die als Hauptgrund für die Verzögerungen angesehen wird. Das Gesundheitsministerium zeigt sich jedoch optimistisch und hofft auf einen baldigen Konsens zur Lösung dieser Problematik.

ÖGKV-Vizepräsidentin Inge Köberl-Hiebler hebt hervor, dass das Veto der Ärztekammer den Fortschritt behindert. „Die Ärztekammer stellt sich quer“, sagt sie und mahnt, dass der Gesetzgeber klarere Vorgaben machen sollte, um den Pflegekräften die Bereitschaft zur Medikamentengabe zu ermöglichen. Das Gesundheitsministerium unterstützt das Vorhaben, dass Pflegekräfte künftig auch Medizinprodukte und Arzneimittel verordnen dürfen. Diese Regelung soll nicht nur Bürokratie abbauen, sondern auch die Effizienz in der Pflege erhöhen.

Verzögerungen und Blockaden

Der ÖGKV hat bereits umfassende Listen mit Arzneimitteln vorgelegt, die jedoch von der Ärztekammer abgelehnt wurden, da sie über die gesetzlichen Vorgaben hinausgingen. Das Ministerium hat den ÖGKV nun gebeten, eine gesetzeskonforme Liste zu erstellen und die Gespräche mit der Ärztekammer fortzusetzen. Das Ziel ist es, einen tragfähigen Konsens zu erzielen, um die Regelungen praxistauglich umzusetzen.

Ursprünglich war geplant, die Neuregelung bis zum 1. September 2024 umzusetzen. Die aktuellen Verzögerungen werden als unverständlich eingestuft. Die Neuerung zielt darauf ab, den diplomierten Pflegekräften mehr Kompetenzen, insbesondere bei rezeptfreien Medikamenten, zu geben. Derzeit müssen Pflegekräfte für rezeptfreie Medikamente ein Rezept von einem Arzt einholen, was sowohl in Pflegeheimen als auch bei der Hauskrankenpflege als äußerst mühsam angesehen wird.

Kritik und politische Reaktionen

Die Grüne Partei hat die Ärztekammer sowie die Regierungsparteien für ihre Blockadehaltung heftig kritisiert und fordert gleiche Rechte für Pflegeberufe wie für medizinisch-technische Dienste. Ein entsprechender Antrag zur Erweiterung der Verordnungsrechte für Pflegekräfte wurde im Sozialausschuss vertagt. Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen die Pflegebranche in Österreich konfrontiert ist, und unterstreichen den dringenden Bedarf an Reformen im Gesundheitssystem.