
Der Möbelriese Kika/Leiner steht vor einem dramatischen Umbruch: Nach jahrelangen Krisen und mehreren Eigentümerwechseln meldete das Unternehmen Konkurs an. Am Donnerstag, nachdem der Konkurs bekannt wurde, startete ein großer Abverkauf in der Wiener Filiale in der Hadikgasse, mit Rabattaktionen von bis zu 50 Prozent auf viele Produkte. Bei einem Lokalaugenschein berichtete die Österreichischen Agentur für Presse (APA), dass sich bereits lange Schlangen von Kunden bildeten, die nach Schnäppchen suchten. In den Regalen waren nur noch wenige Artikel vorhanden, besonders die hochwertigen Bettwäschen waren schnell vergriffen.
Folgen für Mitarbeiter und Kunden
Die Insolvenz hat unmittelbare Auswirkungen auf die rund 1.350 Beschäftigten von Kika/Leiner. Wie der KSV berichtete, besteht die Möglichkeit, dass die verbleibenden 17 Standorte im Januar oder Februar geschlossen werden. Trotz der vermeintlichen Schnäppchenlage und einem Besuch des Restaurants in der obersten Etage scheinen die Möbel selbst weniger gefragt zu sein. Die Gewerkschaft GPA fordert derweil eine Arbeitsstiftung für die Mitarbeiter und drängt auf finanzielle Unterstützung, um einen reibungslosen Übergang in neue berufliche Möglichkeiten zu ermöglichen. Laut GPA sind die Mitarbeiter gut ausgebildet und haben Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Die Insolvenzverwaltung unter Leitung von Leitner steht vor der Herausforderung, die Kundenaufträge rechtlich korrekt abzuwickeln. Viele Kunden, die Anzahlungen geleistet haben, sehen sich möglicherweise als geschädigte Gläubiger und müssen ihre Ansprüche im Insolvenzverfahren geltend machen. Die Situation ist angespannt, da Kunden häufig Unmut gegenüber den Mitarbeitern äußern, die ebenfalls unter den Folgen der Insolvenz leiden. Ein Ansprechpartner betonte, dass die Mitarbeiter gleichfalls betroffen seien und keinen Vorwurf für die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens tragen können.
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