Österreicher fordern flexiblere Arbeitszeiten: Teilzeit oder Vollzeit?

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Eine Umfrage zur Arbeitszeit zeigt, dass Österreichs Beschäftigte 30-35 Stunden für ideal halten. Familiäre Verpflichtungen dominieren Teilzeitarbeit.

Eine Umfrage zur Arbeitszeit zeigt, dass Österreichs Beschäftigte 30-35 Stunden für ideal halten. Familiäre Verpflichtungen dominieren Teilzeitarbeit.
Eine Umfrage zur Arbeitszeit zeigt, dass Österreichs Beschäftigte 30-35 Stunden für ideal halten. Familiäre Verpflichtungen dominieren Teilzeitarbeit.

Österreicher fordern flexiblere Arbeitszeiten: Teilzeit oder Vollzeit?

In Österreich gibt es ein zweifelhaftes Ungleichgewicht bei der Verteilung der Arbeitszeit, wie eine neue Umfrage zeigt. Diese wurde unter 3.000 Mitgliedern der Arbeiterkammer durchgeführt und am Dienstag präsentiert. Die wichtigsten Ergebnisse verdeutlichen, dass die Mehrheit der Beschäftigten eine Wochenarbeitszeit von 30 bis 35 Stunden als optimal empfindet. Ein Großteil der Befragten, insbesondere Teilzeitkräfte, plädiert für mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung.

Die Umfrage ergab, dass mehr als 90 % der Teilzeitbeschäftigten regelmäßig Mehrstunden leisten. Über die Hälfte dieser Arbeiter tut dies wöchentlich oder monatlich. Die Gründe für die Präferenz von Teilzeitarbeit sind vor allem familiäre Verpflichtungen: Über 50 % geben an, Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen zu bewältigen. Tragischerweise berichtet jede fünfte teilzeitbeschäftigte Person, dass in ihrem Unternehmen keine Möglichkeit zur Aufstockung der Stunden besteht.

Unternehmerische Reaktionen und Modelle

Die gegenwärtigen Arbeitszeitmodelle in Österreich umfassen neben Teilzeit auch Gleitzeit, Schichtarbeit und Homeoffice. Diese Modelle sind entscheidend, um den Bedürfnissen der Beschäftigten gerecht zu werden. WeFirm erklärt, dass immer mehr Arbeitnehmer flexiblere Lösungen als den klassischen 8-Stunden-Tag fordern. In Deutschland etwa hatten 2017 rund 38,8 % der Arbeitnehmer die Möglichkeit, Beginn und Ende ihrer Arbeit selbst zu gestalten.

Neben Vollzeitbeschäftigung, die typischerweise 40 Stunden pro Woche umfasst, ist Schichtarbeit besonders in produzierenden Unternehmen verbreitet. Auch die Flexibilität von Gleitzeit oder Homeoffice findet heutzutage zunehmende Akzeptanz und Anwendung. AMS hebt hervor, dass die Normalarbeitszeit gesetzlich mit 40 Wochenstunden festgelegt ist, wobei Kollektivverträge oder Betriebsvereinbarungen geringere Stunden vorsehen können.

Ergebnisse und Forderungen

Die Umfrage zeigt zudem alarmierende Fakten: Rund 23 % der Teilzeitbeschäftigten wünschen sich mehr Freizeit, während etwa 20 % gesundheitliche Einschränkungen haben, die längere Arbeitszeiten unmöglich machen. Zudem erleben fast ein Viertel der Befragten ihre Arbeit als sehr belastend. Diese Daten sind besonders aufschlussreich, wenn man die Ergebnisse mit den Positionen der Arbeiterkammer verknüpft, die einen Rechtsanspruch auf Vollzeit für Beschäftigte fordert, die regelmäßig Überstunden leisten.

Darüber hinaus wird eine Erhöhung des Mehrarbeitszuschlags auf 50 % gefordert sowie eine Reform des Arbeitszeitgesetzes. Ein Vorschlag in der Diskussion ist auch die Umsetzung von Pilotprojekten zu alternativen Arbeitszeitmodellen wie der Vier-Tage-Woche, die positive Auswirkungen auf Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit zeigen könnte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gestaltung der Arbeitszeit in Österreich einer dringenden Anpassung bedarf, um den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden. Die Resultate aus der Umfrage belegen die Notwendigkeit, flexiblere Arbeitszeitmodelle zu etablieren und mehr auf die Bedürfnisse der Beschäftigten einzugehen.