Nachhaltiger Weinbau: Feldkirchner Winzerinnen zeigen den Weg!
Feldkirchner Winzerinnen und Winzer erforschen nachhaltigen Weinbau bei Exkursion in die steirische Weinregion am 3.11.2025.

Nachhaltiger Weinbau: Feldkirchner Winzerinnen zeigen den Weg!
Die steirische Weinregion rund um Straden hat in den letzten Jahren vermehrt den Fokus auf nachhaltigen Weinbau gelegt. Ein bedeutendes Beispiel hierfür war eine Exkursion, die von Winzer Gerhard Blasge aus St. Ulrich organisiert wurde. Ziel der Veranstaltung war das Bio-Weingut Tropper am Kirchberg, bekannt für seine hochwertigen Burgunderweine. Das Familienweingut hat sich der nachhaltigen Bewirtschaftung seiner Weingärten verschrieben und startet 2025 mit einem vollständig organisch-biologischen Anbau.
Der neue Betriebsleiter, Edi Tropper, setzt auf innovative Methoden wie alternierendes Mulchen sowie den Einsatz von Kompost. Ein wichtiger Aspekt seiner Arbeit ist die Förderung der Artenvielfalt im Weinbau. Die Tropper-Lagenweine werden zudem zu 100 % umwelt- und klimaneutral produziert, was ein weiteres Zeichen für den bewussten Umgang mit Naturressourcen ist. Die Exkursion bot den Teilnehmern wertvolle Einblicke in die Themen Kompostierung, Bodenpflege und nachhaltige Kellerarbeit, wodurch das Wissen über nachhaltige Praktiken im Weinbau vertieft wurde. Blasge äußerte sich zufrieden über die Informationen, die er während der Veranstaltung gewonnen hat.
Nicht nur lokal im Fokus
Nachhaltigkeit im Weinbau ist jedoch nicht nur auf regionale Betriebe beschränkt. Der Spitzenverband VDP fordert von seinen Mitgliedern zunehmend Nachhaltigkeitsnachweise, insbesondere für den Export nach Skandinavien und Kanada. Bio-Betriebe erfüllen viele Anforderungen bereits über ihre Öko-Zertifizierung, müssen jedoch oft zusätzliche Nachweise erbringen. Hier greift das „Pilotprogramm Nachhaltiger Wein“, welches von Naturland entwickelt wurde.
Dieses Programm bietet eine freiwillige Ergänzung zur Naturland-Zertifizierung und berücksichtigt systemische Nachhaltigkeitsleistungen des Ökologischen Landbaus. Ziel des Programms ist es, Winzer:innen dabei zu unterstützen, weitere Nachhaltigkeitsthemen zu adressieren und diese als Fundament für die Betriebsentwicklung zu nutzen. Die Maßnahmen umfassen strukturierte Managementpläne, regelmäßige Beratung und die Förderung von Netzwerkarbeiten.
Umfassende Unterstützung durch Monitoring
Das Monitoring-Programm kann auch für die Nachhaltigkeitskommunikation der Betriebe von Bedeutung sein. Im Sommer 2024 erkannte der VDP dieses Pilotprogramm an, was einen ersten wichtigen Meilenstein darstellt. Bisher haben bereits zwölf Betriebe erfolgreich daran teilgenommen, und acht weitere Winzer:innen werden im März 2025 starten.
Das Programm besteht aus vier Bausteinen, die eine individuelle Unterstützung für Weingüter bei der nachhaltigen Betriebsentwicklung bieten:
- Individuelles Monitoring: Festlegung von Nachhaltigkeitszielen und Fortschrittsmessung.
 - Einzelbetriebliche Beratung: Umfassende Nachhaltigkeitsberatung alle drei Jahre.
 - Regelmäßiger Praxisaustausch: Jährliches Treffen im „Community Netzwerk Nachhaltiger Wein“.
 - Sichtbarmachung der Leistungen: Monitoring und Verifizierung der Nachhaltigkeitsleistungen für Marketing.
 
Das Programm deckt vier Dimensionen der Nachhaltigkeit ab: Ökologie, Soziales, Ökonomie sowie Kultur und Gesellschaft. Ökologische Aspekte, wie Boden- und Pflanzenpflege sowie Biodiversität, stehen dabei im Vordergrund. Darüber hinaus werden soziale Aspekte, wie die Rechte der Arbeitnehmer:innen, und wirtschaftliche Kennzahlen berücksichtigt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl lokale Initiativen wie das Bio-Weingut Tropper als auch national anerkannte Programme wie das von Naturland einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigeren Weinbaupraxis leisten. Während die steirischen Winzer:innen sich auf ihre spezifischen Herausforderungen konzentrieren, profitieren sie gleichzeitig von einem breiteren Netzwerk und dem Austausch mit anderen Betrieben, die ähnliche Ziele verfolgen.