
In einer aktuellen jährlichen Arbeitsmarktstudie von Randstad, die die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz (KI) auf Beschäftigte untersucht, zeigt sich, dass ein erheblicher Teil der Arbeitnehmer:innen die Auswirkungen von KI skeptisch betrachtet. Laut der Studie haben 60% der Befragten angegeben, sie spüren „geringe“ oder „überhaupt keine“ Auswirkungen von KI auf ihre Arbeit. Lediglich 24% erwarten einen „erheblichen“ Einfluss, während nur 4% der Beschäftigten befürchten, aufgrund von KI ihren Job zu verlieren. Die Studie verdeutlicht zudem, dass 47% der Arbeitnehmer:innen KI nie nutzen.
Im Rahmen dieser Erhebungen sticht die IT- und Digital-Branche hervor, in der 33% der Beschäftigten KI einsetzen. Dies steht im Kontrast zu den anderen Branchen, in denen die Nutzung weniger verbreitet ist. Eine interessante Beobachtung ist die Altersstruktur der KI-Nutzung: Während nur 26% der Babyboomer KI verwenden, liegt dieser Wert bei den Gen Z bei 49%, gefolgt von 44% der Millennials und 33% der Gen X. Die Thematik der KI-Kompetenz gewinnt in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung, insbesondere da seit dem 2. Februar 2025 die EU-Verordnung zur Künstlichen Intelligenz in Kraft ist.
Notwendigkeit von KI-Kompetenzen
Die EU-Verordnung verpflichtet Arbeitgeber dazu, die KI-Kompetenz ihrer Mitarbeiter:innen sicherzustellen. Dies umfasst Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit KI-Systemen. Arbeitgeber, die KI-Systeme entwickeln oder betreiben, müssen Maßnahmen entsprechend ihrer Ressourcen ergreifen, um ein ausreichendes Maß an KI-Kompetenzen bei ihren Mitarbeitenden zu gewährleisten. Die genaue Ausgestaltung dieses „ausreichenden Maßes“ wird nicht konkret definiert, was den Unternehmen eine gewisse Flexibilität bietet, jedoch auch die Verantwortung für die Entwicklung von Schulungskonzepten mit sich bringt.
Eine Lösung könnte die Ausbildung von KI-Beauftragten in Unternehmen sein, die für die Durchführung von Risikobewertungen und die Koordination von Schulungen zuständig sind. Dies ist besonders wichtig, da 22% der Beschäftigten aufgrund fehlender Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten bereits gekündigt haben. Ein strukturiertes Schulungskonzept könnte also nicht nur helfen, rechtliche Absicherungen zu ermöglichen, sondern auch die Mitarbeiterbindung zu stärken.
Attraktive Arbeitgeber im Fokus
Die Randstad-Studie hat zudem ergeben, dass AVL List als der attraktivste Arbeitgeber gilt, gefolgt von Siemens und dem Kepler Universitätsklinikum. In den Top Ten der Arbeitgeber sind auch die Verbund AG und KAGes als Aufsteiger zu verzeichnen. Diese Unternehmen scheinen besonders gut darin zu sein, ihren Mitarbeitern Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, was angesichts der Herausforderungen im Bereich KI von entscheidender Bedeutung ist.
Die Notwendigkeit zur Schulung in KI-Kompetenzen spiegelt sich auch in den Anforderungen an hochriskante KI-Systeme wider. Diese Systeme müssen eingehend bewertet werden, bevor sie in den Markt gelangen, und sie fallen unter strenge EU-Vorschriften. Dies zeigt, dass die regulatorischen Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI in verschiedenen Bereichen, sei es in der Arbeitswelt oder im Gesundheitswesen, zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Einführung solider KI-Governance-Strukturen in Unternehmen könnte somit nicht nur eine rechtliche Notwendigkeit darstellen, sondern auch eine strategische Notwendigkeit für den Erfolg in einer sich schnell verändernden Arbeitswelt.
Für mehr Details über die Studie und deren Ergebnisse besuchen Sie bitte Leadersnet. Weitere Informationen zu den rechtlichen Anforderungen im Zusammenhang mit der KI-Kompetenz finden Sie auf Haufe. Außerdem können Sie sich über die ersten Regulierungen für Künstliche Intelligenz auf der Seite des Europäischen Parlaments informieren.
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