
Im vergangenen Jahr gab es mehr als drei Jahrzehnten die meisten Todesfälle unter Journalisten, wobei die meisten im Nahen Osten ums Leben kamen. Dies geht aus einem Bericht des Committee to Protect Journalists (CPJ) hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Tödliche Bilanz für Journalisten
Insgesamt wurden im Jahr 2024 mindestens 124 Journalisten und Medienschaffende getötet, was die höchste Zahl seit Beginn der Datenerfassung durch das CPJ vor drei Jahrzehnten darstellt. Fast 70 % dieser Todesfälle gingen auf das Konto des israelischen Militärs in Gaza und Libanon, wobei 82 palästinensische Journalisten in Gaza ums Leben kamen.
Reaktionen des israelischen Militärs
Die israelischen Streitkräfte bestreiten, gezielt Medienschaffende anzugreifen. In einer umfangreichen Erklärung gegenüber CNN betonten sie, dass sie „alle operational machbaren Maßnahmen ergreifen, um Schäden an Zivilisten, einschließlich Journalisten, zu vermeiden.“ Dennoch forderte Jodie Ginsberg, die CEO des CPJ, eine gründliche Untersuchung der Vorfälle und kritisierte Israel für eine „langsame und nicht transparente“ Vorgehensweise bei den Ermittlungen zu den Todesfällen von Journalisten.
Die Gefahren für Journalisten weltweit
Nach Gaza und Libanon sind Sudan und Pakistan laut dem Bericht die gefährlichsten Orte für Journalisten, mit jeweils sechs getöteten Medienschaffenden im letzten Jahr. Auch Mexiko, Syrien, Myanmar, Irak und Haiti verzeichneten im Jahr 2024 mehrere Todesfälle unter Journalisten.
Zielgerichtete Tötungen im Anstieg
Der CPJ-Bericht dokumentiert, dass mindestens 24 Journalisten weltweit aufgrund ihrer Arbeit absichtlich getötet wurden, was als alarmierender Anstieg der zielgerichteten Tötungen bezeichnet wird. Zu den Opfern gehörte der 27-jährige palästinensische Journalist Ismail Al-Ghoul, der bei einem israelischen Luftangriff auf das Al-Shati-Flüchtlingslager im letzten Juli getötet wurde.
Verschärfte Risiken für freiberufliche Journalisten
Im Bericht wird auch das anhaltende Versagen zum Schutz von Journalisten und Medienschaffenden, insbesondere Freiberuflern, hervorgehoben. So wurde der erfahrene Journalist Alejandro Martínez Noguez letztes Jahr in Mexiko erschossen, obwohl er unter Polizeischutz stand. Der Bericht fordert Regierungen, internationale Institutionen und Medienorganisationen auf, sicherzustellen, dass für Bedrohungen und Angriffe auf Journalisten Verantwortung übernommen wird.
Forderung nach mehr Schutz für Journalisten
„Jeder Journalist, der getötet wird, ist der Verlust eines Wahrheitsbote. Diejenigen, die unsere Realität dokumentieren und Machthaber zur Rechenschaft ziehen, verdienen Gerechtigkeit. Wir werden nicht aufhören, danach zu suchen“, erklärte das CPJ. Die Organisation rief dazu auf, den notwendigen Schutz für Medienschaffende zu gewährleisten, damit sie ihre Arbeit unter sicheren Bedingungen ausführen können.
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